Folgend Kommentare besorgter und interessierter Bürger an unsere BI. Die Namen haben wir aus Datenschutzgründen weggelassen.
Sehr geehrte Damen und Herren,
Ihre Petition „Wald nicht abholzen“ erreichte mich über Change.org. Bevor ich Sie unterstütze wüsste ich gerne, wieviel eigene Recherche oder Fachwissen Sie zum Thema Forstwirtschaft getätigt haben bzw. vorweisen. Haben Sie die örtlichen Forstbehörden in Ihre Überlegungen einbezogen, wenn ja welche Reaktion haben Sie darauf erhalten.
Ihre Experten sind im Ruhestand. Gibt es Professoren oder andere Experten aus dem Bereich Forstwissenschaft, die sich Ihrer Sache anschließen oder die die Forstmaßnahmen an besagter Stelle ähnlich kritisch sehen wie Sie?
Mit freundlichen Grüßen
J. M.
Antwort BI:
Sehr geehrter Herr M.,
mit der von Ihnen genannten Petition haben wir leider nichts zu tun, unterstützen derartige Petitionen aber auf Bundesebene mit der BundesBürgerInitiative WaldSchutz – gemeinsam stark für unseren Wald – die auf unseren Anstoß hin im Juli letzten Jahres gegründet wurde und die wir Ihnen zum Einlesen über unser Bürgerengagement sehr empfehlen möchten, insbesondere das Manifest zum Wald in Deutschland.
https://www.bundesbuergerinitiative-waldschutz.de/
https://www.bundesbuergerinitiative-waldschutz.de/unsere-positionen/waldmanifest/
Was unsere hiesige BI „gegen die Waldzerstörung“ (https://bi-gegen-die-waldzerstoerung.org/) betrifft, so sind wir ein Zusammenschluss von besorgten und verärgerten Bürgern und Bürgerinnen in Bayern, die nicht mehr länger bereit sind, dem wüsten Treiben in Form einer hochtechnisierten, profitorientierten und wenig naturfreundlichen Waldbewirtschaftung, tatenlos zuzusehen.
Da uns dieses Anliegen immer wichtiger wurde, haben wir uns verstärkt mit dem Wald an sich, verschiedenen Waldbewirtschaftungsarten und den Auswirkungen der modernen Forstwirtschaft befasst und uns inzwischen selbst ein umfangreiches Wissen angeeignet, sodaß wir auf Augenhöhe mit Forstangestellten diskutieren und gegenargumentieren können. Auch haben wir – insbesondere auf Bundesebene, aber auch in Bayern – zahlreiche aktive Förster (sowie Förster im Ruhestand) und Fachleute, die diese Bürgerprotestbewegung sehr begrüßen und uns gerne ihr Wissen zur Verfügung stellen, uns aktiv oder im Hintergrund unterstützen. So ist zum Beispiel auch das Waldmanifest von anerkannten Forstexperten mitgetragen. Weiter haben uns unabhängige Waldakademien angeboten, uns zuzuarbeiten und uns mit allen wichtigen Informationen zu versorgen.
Bei all unserem Engegement für den Wald, ist es uns wichtig immer zu betonen, dass sich unsere Kritik nicht gegen die lokalen Forstleute richtet, die unter erschwerten Bedingungen, nach festen Vorgaben arbeiten müssen und selbst nur sehr beschränkt Einfluß auf das Vorgehen der Staatsforsten nehmen können. Und auch die Bay.Staatsforsten sind die Erfüllungsgehilfen einer wenig waldfreundlichen und vorrangig profitstrebenden Staatsregierung. Sie selbst steht unter massivem Druck, bestimmte Mengen Holz liefern zu müssen und im Spannungsfeld zwischen Holznutzung und Bürgerunmut. Deeskalationsschulungen gehören längst zum Försterberuf. Aus diesem Grund haben wir uns bundesweit vernetzt, um zu versuchen auf politischer Ebene den Druck auf den Wald zu mindern, durch eine insgesamt maßvollere Holznutzung und eine andere, wirklich naturnahe und wesentlich wald(-boden) schonendere Bewirtschaftungsart.
Wir haben auch bald erkannt, dass es nichts bringt, sich mit Forstbehörden auseinanderzusetzen, da diese die Bürger entweder mit leeren Schlagworten, wie „Das ist ordnungsgmäße Forstwirtschaft!“ beruhigen (dieser häufig genutzte Begriff ist nicht definiert!), Ihnen die Kompetenz absprechen (so mancher Bürger, der sehenden Auges durch die geschundenen Wälder geht, versteht mehr von Ökologie, als Förster, die in den Jahren nach der Forstreform gelernt haben, den Wald vorallem maschinengerecht für die Holzindustrie vorzubereiten und kaum ökologisches Wissen in der Ausbildung vermittelt bekamen. Aber natürlich gibt es auch Förster, die selbst unter der Forstreform leiden, aber aus Angst vor Arbeitsplatzverlust oder Nachteilen schweigen und sich nach alten Zeiten zurücksehnen. Insofern treten wir auch für deren Interessen und bessere Arbeitsbedingungen ein.
Der Ruf nach mehr Waldschutz wurde in den letzten Jahren jedenfalls immer lauter, was die stetig anwachsende Mitgliederzahl besorgter und wütender Bürger/innen in unserer hiesigen Bürgerinitiative, aber auch in allen anderen BI’s innerhalb Deutschlands beweist.
Inzwischen wissen wir auch, dass es unser gutes Recht als BÜRGER/INNEN ist, nicht einverstanden zu sein, wie mit UNSEREM BÜRGERwald umgegangen wird, unseren Unmut zu äußern und für eine Reform der Forstreform einzutreten:
BVerfG, Urt. v.31.05.1990, NVwZ 1991,53:
“Die Bewirtschaftung des Körperschafts- und Staatswaldes, dient der Umwelt- und Erholungsfunktion des Waldes, nichtder Sicherung von Absatz und Verwertung forstwirtschaftlicher Erzeugnisse (im Sinne wirtschaftlicher Interessen). Die Staatliche Forstpolitik fördert ……. weniger …….. die Absetzbarkeit ihrer Produkte, als vielmehr die Leistungsfähigkeit des Naturhaushalts.”
Auch wünschen wir uns, wie zahlreiche um den Wald besorgte Bürger und Bürgerinnen, ein wesentlich stärkeres Eintreten von Naturschutzverbänden- und Behörden für unsere Wälder, die seit der Forstreform immer mehr genutzt und immer weniger geschützt werden. Wir haben dabei eine ganz klare Vorstellung, wie wir es nicht haben wollen und was bei der Waldbewirtschaftung durchaus besser gemacht werden könnte. Deshalb ist es uns wichtig, eine breite Basis des Bürgerprotestes aufzubauen, um auch den Naturschutzbehörden zu zeigen, dass uns der derzeit praktizierte Waldschutz nicht ausreichend ist und dass wir Bürger dringende Nachbesserungen – eine Reform der Forstreform – oder gar eine Aufhebung dieser – fordern!
Wenn wir Sie überzeugt haben, dass wir auf dem richtigen Weg sind, und Sie uns unterstützen möchten, dann geben auch Sie dem Wald IHRE Stimme – denn jede Stimme zählt und es ist fünf vor Zwölf. Unsere Wälder brauchen dringend Hilfe – jetzt.
Sind Sie dabei?!
Mit besten waldverbundenen Grüßen
Der Sprecherrat „gegen die Waldzerstörung“
Das Wort „Nachhaltigkeit“ nehmen die Waldzerstörer doch längst selbst für sich in Anspruch. Das gilt es den Menschen transparent machen, die Wortverdrehungen, also das die Waldzerstörer SAGEN und was sie damit eigentlich MEINEN. Hier geht es nicht um Wissenschaft oder um Zahlen, sondern um Interessen. Wollen wir Waldumbau und Waldnutzung die einer Zerstörung gleich kommt? Wenn nein, müssen wir das genau so auch sagen, anstatt mit irgendwelchen Zahlen irgendwas beweisen zu wollen. Zahlen und Wissenschaft sind Tricks, das müssen die Menschen verstehen. Egal wie wissenschaftlich die Waldabholzung mit egal welchen Zahlen begründet wird, sie ist immer falsch. Wir müssen da nicht mit irgendwelchen Gegenzahlen ankommen, sondern klar machen, dass Waldzerstörung oder Waldumwidmung niemals im Interesse der Menschen ist. Stoppt die Wissenschaftsdiktatur und formuliert die Interessen von Menschen jenseits von Wissenschaft und Zahlen.
Da liest man in der Zeitung was von „Waldumbau“, Ersatz von einheimischen Baumarten mit nicht einheimischen, und das wird als „Umweltschutz“ und „notwendig“ bezeichnet. Hier läuft etwas gründlich falsch und man findet nirgendwo Menschen die das aufhalten wollen oder können. Niemanden scheint es zu stören.
Dieter Wielands Filme gab es schon vor vor Zig Jahren, doch sie blieben anscheinend ungehört.
Stattdessen gibt es nun die Windradwälder, gegen die auch niemand etwas machen konnte oder wollte und die niemanden zu stören scheinen.
Man kann das alles nur als Frevel bezeichnen und anscheinend kann niemand diese zerstörerischen Machwerke aufhalten.
Wo sind die Gegenstimmen, Seiten wie diese – im Internet findet man sie immer weniger …
Schön, dass es euch gibt. ihr sprecht mir aus der Seele. wegen Rückegassen, Wegverbreiterungen mit Grätern usw. kann ich „meinen “ Wald nicht mehr betreten. es ist unerträglich.
Schade, dass ich erst heute von euch aus der Zeitung erfahren habe, sonst wäre ich schon am 30.6. mal zum Vortrag nach Lauf gekommen. Aber trotzdem super, dass es euch gibt, denn alles was und wie ihr es beschreibt, habe ich in den drei Jahren die ich jetzt in Nürnberg und in Rehhof wohne auch erlebt. Der Wald ist für mich mehr als ein einfaches Naherholungsgebiet und zu sehen, wie man dort jedes Jahr – und auch gerade am Waldrand und dort, wo viele Menschen tagtäglich Erholung suchen – nacheinander über große Flächen rübergegangen ist und viele schöne Bäume und lauschige Plätze und Wege zerstört hat, ärgert mich ziemlich.
Und jetzt scheint es schon wieder akut zu werden.
Ich war zwar in den letzten zwei Wochen nicht da, aber es muss irgendwann in diesem Zeitraum passiert sein, dass im Wald nahe Laufamholz neben der Stromleitung Rückegassen angelegt wurden (ich denke, dass es welche sind, Brandgassen ja wahrscheinlich nicht). Ich schicke euch mal eine Karte mit, das Gebiet stimmt so, die Rückegassen habe ich allerdings nicht gezählt, bei einigen habe ich aber mal den Abstand gemessen und das ist teilweise deutlich unter 30 m. Darum herum haben die Bäume rote Markierungen, also gehe ich davon aus, dass demnächst gefällt wird.
Wisst ihr was von Fällungen in diesem Gebiet? Und ist das überhaupt zulässig jetzt um diese Zeit?
Sehr geehrte Damen und Herren,
mit regem Interesse und großer Freud verfolge ich Ihr Wirken.
Auch wenn der Anlass, nämlich die fortschreitende Zerstörung unserer Wälder, kein freudiger ist, so stimmt es mich doch positiv dass es bundesweit couragierte Menschen wie Sie gibt, die sich für das Wohl und den Erhalt unserer Wälder in Deutschland einsetzen.
Und genau aus diesem Grund schreibe ich Sie heute an, da ein sehr bedeutendes Gebiet im wohl naturnahesten Wald Bayerns, dem Steigerwald kurz vor einem verheerenden Eingriff durch die Bayerischen Staatsforsten steht.
Das betroffene Waldstück war mit zirka 775 Hektar das drittgrößte Waldschutzgebiet Bayerns und war 2014 von Landrat Günther Denzler als geschützter Landschaftsbestandteil ausgewiesen worden, da dieses urwüchsige Stück des Steigerwalds die Heimat sehr vieler alter Starkbäume, sowie einiger seltener Tier- und Pflanzenarten ist. Die Rotbuchenbestände im, wie der Name „Hoher Buchener Wald“ schon erahnen lässt, sind bis zu 300 Jahren alt und es gibt wohl kaum Wälder im fichtengeprägten Bundesland Bayern, die solch majestätische, Buchenveteranen beheimaten, wie dieses Stück des Steigerwaldes.
Herr Dr. Denzler wies diesen geschützten Landschaftsbestandteil wohlbedacht und zu diesem Zeitpunkt rechtmäßig aus, um damit die beiden umliegenden Naturschutzgebiete „Naturwaldreservat Waldhaus“ und „Naturwaldreservat Brunnstube“ zu ergänzen, die hoffentlich eines Tages des Kern des Nationalparks Nordsteigerwald, der damit auch Bayerns erstes und einziges UNESCO-Weltnaturerbe darstellen würde.
2015, in einem als „Lex Steigerwald“ bekannten Prozess änderte die CSU-Mehrheit der Bayerischen Landesregierung, auf Initiative der Bayerischen Staatsregierung dann zum ersten Mal in der Geschichte des Freistaates, das Naturschutzgesetz rückwirkend um, den von Herrn Dr. Denzler ausgewiesenen geschützten Landschaftsbestandteil im „Hohen Buchenen Wald“ aufzuheben und um zu verhindern, dass ein Landrat zukünftig einen geschützten Landschaftsbestandteil von mehr als 10 Hektar ausweisen kann.
In der Begründung für die Aufhebung des Schutzstatus des „Hohen Buchener Waldes“ stand unter anderem das „der Hohe Buchene Wald kein tauglicher Schutzgegenstand für einen geschützten Landschaftsbestandteil“ und nach Auffassung der Regierung wäre er „kein aus der Landschaft herausgehobenes Objekt, wie das Gesetz es verlangt. Daher war die Verordnung aus Gründen der Rechtsstaatlichkeit und auch im Interesse der Rechtsklarheit und -sicherheit aufzuheben.“
Gegen diese Entscheidung wurde, leider vergeblich vor dem Bayerische Verwaltungsgerichtshof gekämpft und derzeit wird die Revision beim Bundesverwaltungsgerichtshof (Revision durch den Bund Naturschutz in Bayern initiiert) verhandelt.
In der Zwischenzeit waren der WWF und der Bund Naturschutz in Bayern aber nicht untätig und führten eine Kartografierung des „Hohen Buchenen Waldes durch“, bei der die Bäume einzeln vermessen und vermerkt wurden.
Und das Ergebnis zeigt ganz im Gegenteil zu dem Resümee, der CSU-Mitglieder in der Bayerischen Staatsregierung (das maßgeblich mit falschen Aussagen zur Qualität des Waldes von den Bayerischen Staatsforsten in Ebrach beeinflusst wurde), dass der „Hohe Buchene Wald“ nicht nur vor Ort, sondern sogar bayern-, deutschland-, ja definitiv europaweit ein herausgehobenes Objekt darstellt, den über 7600 Starkbäume auf 775 Hektar, hat so wahrscheinlich so manches UNESCO-Weltnaturerbe nicht zu bieten.
Das Ergebnis der Studie von WWF und Bund Naturschutz:
https://www.bund-naturschutz.de/pressemitteilungen/ueber-7600-dicke-baeume-im-hohen-buchenen-wald.html?no_cache=1&cHash=4d2f283217c36a7685903e30428ba210
Trotz all unserer Bemühungen möchten die Bayerischen Staatsforsten jetzt mit der Ausbeutung dieses einzigartigen Waldes beginnen und wie andernorts im Steigerwald aus Naturschätzen schnellen, kurzlebigen Profit schlagen.
Mein Appell an Sie, als Brüder und Schwestern im Geiste, bitte helfen Sie uns den größtmöglichen Widerstand gegen dieses Verbrechen an unserer Natur zu verwirklichen!
Ich darf Sie auch im Namen, eines Vorstandes des Verein Nationalpark Nordsteigerwald um eine zukünftige Kooperation bitten. Unser Verein ist mittlerweile der größte Nationalparkförderverein Deutschlands und ich bin mir sicher, dass wir alle, aber ganz besonders unsere Natur von dieser Zusammenarbeit profitieren können.
Ich danke Ihnen vielmals im Voraus und freue mich sehr darauf von Ihnen zu hören.
Wir sind eine autonome, ihre Arbeit verrichtende, regionale Natur – und Umweltschutzgruppe die sich 2013 gegründet hat. Hervorgegangen aus der ehemaligen IG Pro Baum Hettstedt, die sich um städtische Belange in erster Linie zugewandt, unterstützt, aber auch öffentlich kritisiert hat.
Wir setzen die Arbeit von Naturschützern fort. Auch wenn wir in der Schutzgemeinschaft Wald als Einzelmitglieder vertreten sind, glaube ich der Vorsitzende der Gruppe, dass es sehr wünschenswert sei, dass wir gemeinsam Verbindung aufnehmen sollten…