Aktualisierung vom 08.08.2018

Themen:

 

  1. Datenschutzgesetz.

  2. Nächstes Treffen  der BI gegen die Waldzerstörung am 21.08.

  3. In eigener Sache.

  4. Leserbrief von Eckhard Schulz zur Ortsbegehung in Pyrbaum.

  5. Zusammenfassung von Herbert Fahrnbauer  zum „Hilferuf aus Pyrbaum“

  6. Sehr aktuelles Thema: Artikel „Trockene Wälder aus der Luft im Blick“ von Claudia Blank.

 


 

1

Liebe Unterstützer, um mit dem Datenschutzgesetz nicht in Konflikt zu geraten, bitten wir Sie, uns eine kurze Nachricht auf unsere e-mail-Adresse (info@bi-gegen-die-waldzerstoerung.org) zukommen zu lassen, daß Sie einverstanden sind, weitere Newsletter und Updates von uns zu erhalten.
Ein ja ohne jeden weiteren Text ist vollkommen ausreichend.
Ansonsten gehen wir davon aus, daß Sie nicht weiter benachrichtigt werden möchten und streichen Sie aus unserem Verteiler.
Falls Sie sich im Urlaub befinden oder längere Zeit abwesend sein sollten, können Sie sich jederzeit wieder auf unserer Homepage anmelden.

 

2

Wir planen unser nächstes öffentliches Treffen am 21.08. an unserem Gründungsort im Cafe Bernstein in Feucht um 19:30 Uhr (Fischbacher Straße 10, 90537 Feucht).

Dort werden wir Sie über die aktuellen Neuigkeiten und Aktivitäten unserer BI und bundesweit unterrichten.
Weiterhin möchten wir mit Ihnen die weitere thematische Ausrichtung der BI gestalten. Aus diesem Grund bitten wir um zahlreiches Erscheinen.

3

Da die zunehmenden Aufgaben und Tätigkeiten uns zeitlich sehr auslasten, bitten wir Interessierte, die uns unterstützen möchten, bei dem Treffen zu erscheinen. Spezielle Fähigkeiten sind dafür nicht vonnöten.
Hierbei geht es um Organisationstätigkeiten, Teilnahme/Vertretung an Veranstaltungen, Verteilung von Informationsmaterial etc.
Weiterhin benötigen wir für Ausstellungen im Außenbereich (wie z.B. in Bamberg) ein Zelt zum Schutz und besseren Darstellung unseres Bildschirms, etwa in den Maßen 3×3 oder 3×4 m. Falls jemand ein derartiges Zelt wenige Male im Jahr für ein paar Tage zur Verfügung stellen kann, oder auf Dauer nicht mehr braucht, wären wir sehr dankbar, wenn Sie es uns zur Verfügung stellen könnten.

4

Leserbrief zum Artikel “Autobahnen2 im Wald sorgen für Zunder vom

24.7.2018

Ich war wohl auf einer anderen Veranstaltung. Eigentlich sind die Forstmitarbeiter
der Staatsforsten zu bedauern, denn sie sind die absolut weisungsgebundene
Befehlsempfänger, ihnen bleibt kein Handlungsspielraum in Ihrer Tätigkeit im
Wald. Das legte die CSU mit der Forstreform 2005 fest. Der weichgespülte Bericht
enthält vor allem die mit Worthülsen gespickten Rechtfertigungen des
bayerischen Staatsforstes. Zu gezielten kritischen Fragen gab es nur
ausweichende und unverständliche Erklärungen bzw. konnten gar nicht gestellt
werden. Warum z.B. hält der Staatsforst die Selbstverpflichtung von 30 Meter
Rückegassenabstand nicht ein? Wie hoch ist der Verlust an Produktionsflächen
durch diese Rückegassen? Und wieviel Festmeter Holz können dadurch nicht
mehr nachwachsen? Wie hoch sind die Wurzel-Schäden an den Randbäumen der
Rückegassen? Es ist nicht nachvollziehbar, daß wir unsere Wälder für den Export
derart ramponieren. Vor dem Gesetz sind wir alle gleich. Warum aber darf dann
der Forst während der Vogelbrut- und Aufzuchtzeit in den Wäldern ungehindert
wüten, während jeder andere Bürger strafrechtlich verfolgt wird? Diese rechtliche
Ungleichbehandlung ist ebenso nicht hinnehmbar wie die Tatsache, daß die
Staatsforsten 145.000 ha Rückegassen kahl schlagen und trotzdem keine
entsprechenden Ausgleichsmaßnahmen, sprich Aufforstungen, durchführen
müssen, wozu sonst jeder Bürger rechtlich verpflichtet ist. Und ein letzter
Gedanke: Die allein wirtschaftliche, sprich auf Gewinnmaximierung getrimmte
Ausbeutung des Waldes, entspricht nicht den gesetzlichen Vorgaben. Das
Bundesverfassungsgericht bestätigte dies und urteilte bereits 1990:
„Die Bewirtschaftung des Korperschafts- und Staatswaldes dient der Umwelt- und Erholungsfunktion des Waldes, nicht der Sicherung von Absatz und Verwertung forstwirtschaftlicher Erzeugnisse. Die staatliche Forstpolitik fordert im Gegensatz zur Landwirtschaftspolitik weniger die Betriebe und die Absetzbarkeit ihrer Produkte als vielmehr die Leistungsfahigkeit des Naturhaushalts“
(BVerfG, Urt. v. 31.05.1990, NVwZ 1991, 53)
Es ließe sich ein leicht veränderter Text von Horst Stern hinzufügen:“ Der Forst kennt von allem den Preis aber von nichts den Wert.“
Eckhard Schulz

5

Hilferuf aus Pyrbaum, Verwüstungen am Stachelweiher (Einladung durch Sigi Hauff, Christine Garibasch)

Vertreter der BI „gegen die Waldzerstörung“  (E.Schulz, H.Fahrnbauer) unterstützten die betroffenen Bürger vor Ort bei der Diskussion mit den verantwortlichen Forstleuten der Bayerischen Staatsforsten (die Herren M. Schafferhans, B.Wallraff) im Waldgebiet am Stachelweiher. Bei der Diskussion wurden folgende Punkte im Detail angesprochen:

  • Planung der Holzerntemaßnahmen:In der Diskussion zeigte sich, dass die entscheidenden und damit maßgeblichen Planungskriterien für die durchzuführende Holzernte im Wesentlichen durch den aktuell zu erzielenden Holzpreis, den zu verarbeitenden Holzbedarf der Sägewerke, die Einhaltung der aktuell verhandelten Verträge mit den Subunternehmern und deren Auslastung/Verfügbarkeit bestimmt werden. Aus der Sicht der BI werden so wichtige Kriterien wie beispielsweise Einflüsse der sensiblen Bodenstruktur, des Wetters und der Jahreszeit (Temperatur, Regen, etc.), Rücksichtnahme auf Vogelbrutzeiten, Naturschutz und Erholungsfunktion Wald dabei nur mit einer sehr geringen Priorität berücksichtigt. Dies wurde auch bei den durchgeführten Holzerntemaßnahmen am Stachelweiher so gehandhabt, wo man davon ausging, dass der bekanntermaßen sensible Boden keinen Schaden erfährt, da er bei einer vergleichbaren Maßnahme in der Vergangenheit auch keinen Schaden erfahren hat.
  • Rückegassen:Den Rahmen für dieHolzerntemaßnamen bilden verschiedene Richtlinien und Verordnungen, in denen beispielsweise die Abstände der einzelnen Rückegassen zueinander festgeschrieben werden. Nach Ansicht der BI liegen die Abstände der Rückegassen häufig unter den von den Bayerischen Staatsforsten genannten 30 Metern, die tatsächlichen Abstände liegen in der Regel zwischen 17 und 25 Metern. Das in den Rückegassen verteilte Reisig dient nach Aussage der Forstleute dazu, den Boden vor den schweren Erntemaschinen zu schützen. Diese „staubtrockenen“ Reisig-mengen stellen nach Ansicht der BI gerade bei der derzeitigen länger andauernden Trockenperiode eine große Gefahr für die Entstehung von Waldbränden dar. Dies wurde von den Vertretern des Forstes so nicht gesehen, mit dem Hinweis auf einen Waldbrand in 10 Jahren. Die Vertreter der BI wiesen in diesem Zusammenhang auch nochmals deutlich auf die drastische Reduzierung der Waldfläche durch die angelegten Rückegassen hin, da auf den Rückegassen auch längerfristig kein Baum mehr wächst. Die Ursache dafür liegt insbesondere am Einsatz der schweren Erntemaschinen (Forwarder), die die Bodenstruktur  nachhaltig zerstören und das Wurzelwerk der angrenzenden Bäume erheblich schädigen.
  • Totholz:Die Bedeutung des stehenden und liegenden Totholzes im Wald hinsichtlich der Artenvielfalt (Höhlen für Spechte, Fledermäuse, Insekten) konnte von den Forstleuten nur bestätigt werden. Bei der Begehung konnte aber kein stehendes oder liegendes Totholz (alte abgestorbene Bäume) gesichtet werden.
  • Horstbäume:Die Frage der BI nach der Anzahl der tatsächlich vorhandenen Horstbäume im Revier konnte von den Forstleuten leider nicht beantwortet werden. Sie wiesen darauf hin, dass es dazu in naher Zukunft eine detailliertere Untersuchung geben wird.
  • Naturschutz und Erholungsfunktion des Waldes:Die BI unterstrich nochmals deutlich, dass neben der wirtschaftlichen Nutzfunktion des Waldes mit dem Fokus auf maximaler Holzernte insbesondere auch dem Naturschutz und der Erholungsfunktion des Waldes ein wesentliches Gewicht eingeräumt werden müssen. In diesem Zusammenhang sieht die BI aktuell eine Verteilung von mehreren 100% bei der Holzernte und jeweils 0% beim Naturschutz und der Erholungsfunktion. Die Antwort „Ja“ auf die Frage „ob denn der Wald jetzt in diesem Zustand für die nächsten 10 Jahre so bleibt“ bestätigt den Eindruck der BI. Der Hinweis der BI auf das „Insektensterben“ und den deutlichen Rückgang der Artenvielfalt wurde von den Forstleuten mit dem Hinweis auf die Landwirtschaft als Verursacher beantwortet.
  • Qualität der Holzernte:Angesichts der enormen Größe der Forstreviere und einer möglichst kostengünstigen Vergabe der Holzerntemaßnahmen an Subunternehmer bezweifelte die BI die Qualität der durchgeführten Holzerntemaßnahmen. Die Forstleute wiesen in diesem Zusammenhang auf ein Punktesystem zur Bewertung der Subunternehmer hin.
  • Waldbewirtschaftung:Die Frage der Bayerischen Staatsforsten nach einem besseren Bewirtschaftungsmodell wurde von der BI mit dem Hinweis auf das „Lübecker Modell“ beantwortet.
  • Ausblick:Für den Oktober 2018 ist ein weiteres Gespräch geplant, zu dem Herr Hauff einladen wird.

 

Herbert Fahrnbauer

6

Waldbrandgefahr durch Intensiv-Forstwirtschaft im Nürnberger Reichswald

Infolge des Klimawandels nehmen Waldbrände und Wetterextreme besorgniserregend zu. Immer öfters wird die höchste Gefahrenstufe 5 ausgerufen und Luftbeobachtungen durchgeführt. Im Hinblick auf den zunehmenden Dürrestress im Reichswald ist die hochtechnisierte Holzindustrie unverantwortlich. Trotz extremer Wetterlage betreiben die Bayerischen Staatsforsten eine ganzjährige Holzernte, ohne Rücksicht auf Witterung und Bodenverhältnisse, wie derzeit wieder im Sebalder Reichswald beim Hinteren Steinberg. Dort wurden bei einer weiteren großflächigen Durchforstung mit schwersten panzerartigen Fahrzeugen in dichten Abständen die üblichen Rückegassen geschlagen, Boden verdichtet und das Kronendach weitreichend aufgerissen. Die Summe aller Rückgassensysteme und aller Forststraßen, die für schwereTechnik immer breiter werden, wirken sich aber auf das Waldinnenklima negativ aus. Extremwetterlagen wie Hitze- und Trockenperioden werden dadurch viel schlechter abgepuffert. Der Wald wird in Zeiten des Klimawandels zusätzlich geschwächt. Durch die intensiven Eingriffe und Auflichtungen in und entlang der Rückegassen, wird das natürliche feuchte Waldinnenklima beseitigt, und die Wälder durch steigende Temperaturen trocken und brennbar gemacht. Das auf den Rückegassen aufgetragene konzentrierte Reisig kann bei einem Waldbrand als Katapult für Bodenfeuer dienen und zu einem kaum bekämpfbaren Kronenfeuer auswachsen, das sogar große Schneisen überspringt. Die freien langgezogenen Schneisen fungieren als Windkanal und können im Brandfall Glut und Flammen bei einfahrendem Wind noch befeuern. Rückegassenbr.nde sind extrem schwer zu bekämpfen. Hinzu kommt, dass der verdichtete Boden in den Gassen bei Extrem-Niederschlägen kein Wasser mehr speichern kann und dieses durch raschen Ablauf die Hochwassergefahr erhöht. Dabei hat der Waldboden eine besondere Funktion in Hinblick auf den Feuchtigkeitshaushalt und für unser Trinkwasser. Diese Wasservorräte sind aber elementar, um auch nach längerer Trockenzeit Pflanzen, Quellen und Bäche mit Wasser versorgen. Den Waldboden auf 20-30 Prozent der Fläche vorsätzlich für Erntezwecke zu schädigen, ist daher nicht nachvollziehbar im Hinblick auf die steigenden Temperaturen. Auch Harvesterbrände durch technische Defekte sind keine Seltenheit, wie zum Beispiel 2017 in Fischbach, als infolgedessen 200 qm Wald verbrannten. In Anbetracht dieser Gefahren durch den Einsatz von Schwertechnik in den öffentlichen Wäldern, sollte Holzernte wieder durch kleinere Forstmaschinen, Waldarbeiter und Rückepferde bodenschonender gemacht werden.

Claudia Blank

 

Weiterhin möchten wir Sie auf viele weitere aktuelle Themen und Beiträge auf der Homepage unserer Bundes-BI (http://www.bundesbuergerinitiative-waldschutz.de),                                   sowie aller weiteren Partner-Initiativen, die auf der Seite gelistet sind, hinweisen.

 

Ihr Team der BI gegen die Waldzerstörung

 

 

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