Aktualisierung vom 23.03.2020

Liebe Wald- und Naturfreunde,

in Zeiten der Coronakrise mit Ausgangsbeschränkungen und weiteren Einschränkungen wird es einem umso mehr bewußt, was es für ein Genuss ist, im Wald und in der Natur einen ungestörten Spaziergang zu machen, und das gerade aufblühende Leben auf sich einwirken zu lassen. Das Vogelgezwitscher, das ausschlagende Grün und die frische Luft sorgen für gute Stimmung und lassen Jeden von den Alltagssorgen und -gedanken abschalten. Sei es der Frühling oder die Ausnahmesituation, die Passanten, denen man (leider mit Abstand) begegnet, wirken aufgeschlossen und gut gelaunt.

Das Waldbad wird jedoch immer häufiger von Arealen geprägt, die von den vergangenen Stürmen und Schneebrüchen in Mitleidenschaft gezogen wurden. Selten hat man so viele umgefallene und entwurzelte Bäume gesehen, wie zur Zeit. Ich weiß nicht, ob dies nur ein subjektives Gefühl ist, aber die geschädigten Bäume befinden sich meist in Arealen, die von der Forstindustrie in naher Vergangenheit bewirtschaftet und ausgedünnt wurden. Naturbelassene Areale weisen deutlich weniger geschädigte Bäume auf. An der Staatsstraße 2239 zwischen Industriegebiet Feucht und der A9 in Richtung Bahnstrecke, wo letztes Jahr Holz geerntet wurde, sieht man reichlich umgeknickte Bäume zwischen der stark ausgedünnten Restbewaldung. Ein Paradebeispiel für Plantagenwirtschaft.

Die Aussage von Herrn Wurm, seines Zeichens Forstamtsleiter in Nürnberg, vom letzten Herbst, man würde gesunde Bäume stehen lassen und nur käfer- und dürregeschädigte Bäume entfernen, dürfte inzwischen der Vergangenheit angehören. An der Verbindungsstraße zwischen Feucht und Nürnberg kurz vor Altenfurt erfolgte in den letzten Wochen die übliche industriemäßige Ausholzung, wie man an den großen Holzpoltern und den durch die Harvester angeschrammten verbliebenen Bäumen entlang der Rückegassen unschwer erkennen kann. Der Waldboden ist von den abgetrennten Baumkronen und Ästen übersät, sodaß ein Spaziergang abseits der Wege bestenfalls ein gefährliches Unterfangen wird, oder man auf den Forststraßen aufpassen muß, nicht in den Maschinenspuren umzuknicken. Glück hatten wir nur dahingehend, daß aufgrund der Witterung die Wege nicht zu sehr aufgeweicht waren, sodaß uns die üblichen Gräben nach Harvesterbefahrung größtenteils erspart blieben.

Zum traditionellen Tag des Waldes am 21.03., welcher seit 20 Jahren veranstaltet wird, hat die BBIWS (BundesBürgerInitiative WaldSchutz) eine Pressemitteilung über die Bewirtschaftung durch die Staatsforsten veröffentlicht:

7_Warum sich Hänsel und Gretel nie mehr im Wald verirren .

Die staatsforstlichen Eingriffe in Bayern gestalteten sich teilweise derart heftig, daß die ÖDP gegen die Bayerischen Staatsforsten eine Strafanzeige gestellt hat. Grund sind massive Laubbaum-Fällungen, bei denen den Bayerischen Landesforsten Unverhältnismäßigkeit der Eingriffe, Missachtung der Vogelbrutzeiten und Verstoß gegen die bayerische Verfassung und gegen das bayerische Naturschutzgesetz vorgeworfen wird:

https://www.bundesbuergerinitiative-waldschutz.de/2020/03/06/trotz-waldsterben-der-ausverkauf-der-w%C3%A4lder-geht-weiter-teil-9-bayern/

https://www.bundesbuergerinitiative-waldschutz.de/2020/03/18/bayern-%C3%B6dp-stellt-strafanzeige-gegen-die-bayerischen-staatsforsten/

Es gibt jedoch auch vereinzelte Lichtblicke. Entsprechend des Modells der Gemeinde Wershofen, die ihre Wälder nicht von den Staatsforsten bewirtschaften läßt, sondern von lokalen Firmen (dort Peter Wohlleben), hat die Stadt Hofheim diese Aufgabe in die eigene Hand genommen:

https://www.fr.de/rhein-main/main-taunus-kreis/hofheim-ort74520/hofheim-herr-eigenen-wald-13417813.html 

An dieser Stelle möchte ich Sie auf eine dringende Petition hinweisen, da im Naturschutzgebiet Oberstimmer Schacht bei Manching (Ingolstadt) reichlich Einschläge erfolgen, um ein Moorgebiet wiederherzustellen, was aufgrund Grundspiegelabsenkung wohl ein sinnfreies Unterfangen werden wird. Laut Aussagen der Unteren Naturschutzbehörde wurde hier diesbezüglich keine Voruntersuchung durchgeführt! Wenn Sie die lokalen Naturschützer unterstützen möchte bitte hier anklicken und zeichnen:

https://www.change.org/p/landratsamt-pfaffenhofen-landrat-stoppt-den-kahlschlag-im-naturschutzgebiet-oberstimmer-schacht 

Wenn Ihnen forstliche Aktivitäten bzgl. Ausmaß und /oder des Vorgehens verdächtig vorkommen, möchte ich Sie nochmals auf das Meldeportal Waldreport hinweisen. Damit Wälder bei uns eine Zukunft haben, wollen wir auf Waldreport.de Missstände aufzeigen. Durch Ihre Meldungen können wir Waldzerstörung beweisen und Naturfreunde miteinander vernetzen. Artenreiche Mischwälder sind für Mensch und Tier überlebenswichtig. Dennoch sind unsere Wälder stark bedroht: durch Baumaßnahmen, den Abbau von Bodenschätzen und übermäßigen Holzeinschlag. Hierbei möchte ich noch explizit darauf hinweisen, wie wichtig es ist, dass BürgerInnen alle festgestellten Waldschäden, Kahlschläge, Laubbaumfällungen etc. auf der online-Plattform auch eintragen (Bayern ist leider noch ein weißer Fleck auf der Karte):

https://waldreport.de   

Unabhängig von den Tätigkeiten der Staatsforsten setzt die Klimaveränderung unseren Wäldern mächtig zu. Wie unser Experte Martin Bertram beim letzten BBIWS-Treffen in einem Vortrag verdeutlichte, würde eine durchschnittliche Erwärmung um 2° Celsius in Bayern über 95% der Waldbestände stark schädigen bzw. vernichten, da der derzeitige Baumbestand für diese Klimabedingungen nicht geeignet ist. Diese Thematik hat auch schon die bundesweiten Medien beschäftigt. So hat n-tv diesem Thema einen Beitrag gewidmet:

https://www.n-tv.de/politik/Deutsche-Waldschaeden-groesser-als-gedacht-article21603859.html

Hier wird nicht nur über die Schäden berichtet, sondern auch über die fragwürdigen Maßnahmen, die Frau Klöckner als Ressortchefin aus millionenschweren steuerfinanzierten Mitteln in die Wege leiten möchte. Vor diesen haben auch BI-unabhängige Experten gewarnt, da es sich in der Vergangenheit gezeigt hat, daß die Pflanzungen zu einem Großteil eingegangen sind, bzw. nicht den erhofften Effekt brachten, auch wenn sie angegangen sind. Ein 10-Punkte-Plan, der in Thüringen erstellt wurde, scheint ein Lichtblick zu sein, wenn er auch entsprechend umgesetzt würde:

https://wordpress.com/post/bi-gegen-die-waldzerstoerung.org/631

Auch unser Experte Norbert Panek hat das Vorgehen der Forstpolitik kritisch bewertet und zum Thema Wälder statt Forsten einige Thesen zur Zukunft der Wälder aufgestellt. Weiterhin ist eine Stellungnahme von ihm angefügt, wie die Forstbehörden den Zustand der Wälder stark geschönt darstellen. Der Artikel stellt den Euphemismus kurz und prägnant dar:

2_Märchenwald der Holzlobby 1

https://www.bundesbuergerinitiative-waldschutz.de/2020/01/27/wälder-statt-forsten-thesen-zur-wald-zukunft/?fbclid=IwAR3mU2-gksDiRp-WoRo8Oi9JaKFWEanJ50dmrlq6qU3FV5Gx8PtkTMW1yK4

Von Seiten der EU sind rechtliche Schritte gegen die Bundesrepublik vorgesehen, da die seit Jahren geforderten Waldlächen, welche nicht bewirtschaftet werden dürfen, weiterhin ignoriert werden. Auf die Ignorierung der Habitat-Richtlinie geht ein Artikel der Leipziger Internetzeitung ein:

https://www.l-iz.de/politik/brennpunkt/2020/02/Auch-im-Leipziger-Auensystem-wird-die-Habitat-Richtlinie-der-EU-nicht-eingehalten-316594

Interessant zum Thema Waldbewirtschaftung ist ein Artikel des Norddeutschen Rundfunks, in dem kritisch gewürdigt wird, wie Waldbesitzer den Steuerzahler als Geldquelle für ihre verfehlte Politik entdeckt haben. Nachdem jahrelang die Wälder profitabel ausgebeutet, jedoch nicht zukunftsfähig gestaltet wurden, macht sich die Lobbyarbeit bezahlt: der Bürger soll für die Nutzung des Waldes im Sinne seiner Erholungsfunktion bezahlen. Wie auch im Finanzwesen ist hier die private Gewinnabschöpfung üblich, den Schaden soll die Allgemeinheit auffangen:

https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/Waldbesitzer-Kasse-machen-mit-dem-Klimawandel,wald1062.html

Als Positivbeispiel hat ARTE einen 27-minütigen Beitrag zum Thema „Die Waldretter – Kampf gegen die Ignoranz“ gebracht. Hier wird auch auf die Alternativen zur konventionellen industriellen Holzwirtschaft eingegangen. Es geht auch anders:

https://www.arte.tv/de/videos/090604-005-A/die-waldretter/

Leider sehen sich einige Forstbetriebe gezwungen, dem geschädigten Wald mit massivem Chemieeinsatz zu „Hilfe“ zu eilen. Wir sind auf diese Thematik in den letzten Beiträgen kritisch eingegangen und haben vor den Konsequenzen auf die Fauna des komplexen Lebensraumes Wald hingewiesen. Die BBIWS hat einen offenen Brief und Pressemitteilung zu dieser Problematik verfaßt:

8_Pressemitteilung BBIWS zu MIMIC Insektizideinsatz 17.03.2020

3_Offener Brief – Gifteinsatz im Wald in BW

„Der kritische Agrarbericht“ wird seit 1993 alljährlich vom AgrarBündnis e.V. herausgegeben, einem Zusammenschluss von derzeit 25 Verbänden der bäuerlichen und ökologischen Landwirtschaft, des Umwelt- und Naturschutzes, des Tierschutzes, der Entwicklungszusammenarbeit sowie der Kirchen. „Der kritische Agrarbericht“ dokumentiert die ganze thematische Breite der agrapolitischen Debatte eines Jahres vor dem Hintergrund der europäischen und weltweiten Entwicklung. Die Veröffentlichungen sind auch online einsehbar ( https://www.kritischer-agrarbericht.de/Home.86.0.html ). Erstmals werden im aktuellen Bericht von 2020 die Tätigkeiten der BBIWS und einzelner Bürgerinitiativen erwähnt. Der Artikel wurde unter anderem von unserer Mitstreiterin Claudia Blank mitverfaßt. Folgend der Ausschnitt aus dem Bericht und eine Pressemitteilung hierzu von der BBIWS. Auch der Bote brachte einen Kurzartikel, nachdem die örtlichen Staatsforsten als Negativbeispiel aufgeführt wurden.

KAB_2020_252_256_Ludwig-Sidow_et_al

5_Reichswald als Negativbeispiel

1_2020-01-16_PM_BBIWS_zum kritischen Agrarbericht

Letztes Jahr freuten wir uns, daß das Volksbegehren Artenvielfalt mit so einer Unterstützung angenommen wurde. Ministerpräsident Söder machte die Umsetzung gleich zur Chefsache und setzte in Zusammenarbeit mit den Umweltverbänden einen Großteil der Forderungen um. Leider macht sich auch hier die Lobbyarbeit bemerkbar – die ersten Aushöhlungen sind feststellbar. Die neue Streuobst-Verordnung weicht den Naturschutz auf. Hier ein Beitrag des LBV:

4_pdfA-06-20 Neue Streuobstverordnung hebelt Schutz aus

Nach Veröffentlichung des neuen Films von Peter Wohlleben prasselte es von Seiten der staatlichen Experten und Waldbesitzer reichlich Kritik, auch partiell unter der Gürtellinie, auf den Schirmherren unserer BBIWS ein. Matthias Fischer von der Naturwaldakademie verfaßte hierzu einen treffenden Artikel, der von vielen Experten und Journalisten unterstützt wurde:

https://idw-online.de/de/news730698?fbclid=IwAR3jv8DZ3JVFCzTDsMyOfxXxYcm4K40TgmXqcyCOFKoEfdtcyQH0N1Wws28

Seit unserer Gründung machen wir auf die Problematik der engen Rückegassen aufmerksam. Die Thematik wird meist schnell zur Kenntnis genommen, aber der Flächenverbrauch und auch die Konsequenzen bzgl. der verminderten Kohlendioxidspeicherung geraten alsbald in Vergessenheit. Eckhard Schulz machte sich die Mühe und rechnete für Sie die Zahlen aus, welche ich sehr beeindruckend finde:

6_Der Bayerische Staatsforst

Zum Schluß möchte ich noch auf die Homepage der BBIWS verweisen (https://www.bundesbuergerinitiative-waldschutz.de), auf der Sie alle aktuellen Geschehnisse bundesweit verfolgen können und immer auf dem neuesten Stand sind.

Herzliche Grüße

Ihr Roland Rippel mit dem Team der BI gegen die Waldzerstörung, Claudia Blank, Herbert Fahrnbauer und Eckhard Schulz

PS: die blauen Zeilen sind Links – bitte anklicken!

Aktualisierung vom 07.09.2019

Liebe Waldfreunde,

wenngleich uns die Bilder aus dem Amazonasgebiet derzeit buchstäblich den Atem rauben, rücken sie die Waldproblematik jedoch in das Licht der weltweiten Öffentlichkeit. Selbst Brandstifter wie Evo Morales (Bolivien) oder Sair Bolsonaro (Brasilien), die den Regenwald als Unkraut oder Wirtschaftshindernis betrachten, geraten immer mehr in die Defensive und stammeln in ihren Erklärungsnöten. Es bleibt zu hoffen, daß der öffentliche Druck fortbesteht und zu einem Umdenken führt, denn wir haben nur eine Erde! Glücklicherweise hat Donald Trump (USA) sein Vorhaben, die Wälder Alaskas abzufackeln, noch nicht umgesetzt. Die lokalen und weltweiten Klimafolgen von Bränden in diesen Gebieten halten uns die Feuer in Sibirien vor Augen.

Dagegen scheint die Lage im Nürnberger Reichswald ja hingegen blendend zu sein, wenn man den Publikationen der Nürnberger Nachrichten folgt. Diese haben sich erst wieder kürzlich als Sprachrohr der Staatsforsten erwiesen, als sie einen ganzseitigen Artikel für diese herausbrachten und die Situation und Bewirtschaftung in einer recht einseitigen und positiven Sichtweise präsentierten.

Unser Herbert Fahrnbauer bezeichnet die Presse gerne als vierte Staatsmacht, welche die Aufgabe hat, der Bevölkerung die aktuellen Themen und Problematiken von allen Standpunkten aus darzustellen, damit sich der Bürger eine eigene Meinung bilden kann. Hiervon sind die Nürnberger Nachrichten – zumindest was die Waldproblematik betrifft – weit entfernt. Forstkritische Berichte und Leserbriefe werden hier hartnäckig ignoriert. Ein Schelm, wer hier wirtschaftliche oder lobbyistische Hintergründe vermutet!

Es gibt jedoch auch positive Beispiele. So haben die Pegnitzzeitung und Der Bote für Leserbriefe und Mitteilungen aus dem Kreis der besorgten Bevölkerung  ein offenes Ohr. Die Artikel finden sich unten im Themenbereich.

Der Zustand des Nürnberger Reichswaldes ist durchaus besorgniserregend. Die Folgen des industriellen Einschlages sind vielerorts zu sehen. Zerstörter Waldboden durch Rückegassen, angeschrammte Bäume, wenige oder fehlende Biotopbäume sowie Totholz, ein Mangel an kühl-angenehmen Waldklima bei fehlendem Kronendach und viele andere negative Beispiele ließen sogar das ZDF ein Reporterteam zu uns reisen, das die Aktiven der BI gegen die Waldzerstörung auf einem Waldspaziergang bei Moosbach (Feucht) filmte und interviewte. Ausschnitte des Interviews werden im ZDF in der planetE-Sendung am 15.09. um 16:30 Uhr gezeigt. Eine weitere Aktion in Zusammenarbeit mit Robin Wood am Nachmittag des Interview-Tages vor dem Gebäude der Nürnberger Staatsforsten in der Moritzbergstraße wurde ebenfalls aufgezeichnet. Fotos und Artikel hierzu sind weiter unten präsentiert. Weitere Interviewanfragen liegen Claudia Blank vor und werden bearbeitet.

Neben dem weltweiten und lokalen Wald wollen wir aber nicht den gesamtdeutschen Wald vergessen. In der Presse liest man bereits vom Waldsterben 2.0. Die trockenen Sommer haben vermehrt zum Baumsterben und Schädlingsbefall geführt, die Waldbewirtschaftung und die Wetterphänomene zum zunehmenden Waldbruch, selbst ein Pestizideinsatz im Wald ist kein Tabu mehr, sodaß sogar Ministerpräsident Söder von der Gewinnforderung an die Staatsforsten abrückt und eine schwarze Null fordert. Kein Wunder, denn die Holzpreise liegen am Boden.

Als Folge dieser katastrophalen Waldschäden haben sich die Forstminister von fünf unionsgeführten Ländern am 1. August getroffen und einen sogenannten „Masterplan“ verfaßt, der dieser Problematik begegnen soll. Der Inhalt führte bei vielen Forstexperten zu einem Kopfschütteln, sodaß ein offener Brief an die Landwirtschaftsministerin Klöckner und die Umweltministerin Schulze verfaßt wurde. Den Inhalt und die vielfachen Reaktionen der Presse können Sie im Themenbereich unten im Text nachlesen.

Ernüchternd für unser Team verlief ein Treffen mit dem BN in ihrer Nürnberger Zentrale. Obwohl wir viele Gemeinsamkeiten sahen, zeigte sich eine unterkühlte und eher abwehrende Haltung der dort anwesenden Vertreter um ihren Waldspezialisten Dr. Ralf Straßberger. Ein gemeinsames Vorgehen wird wohl ein Wunschgedanke bleiben. Nachdem bereits auf dem Reichswaldfest 2018 direkt neben unserem Stand ein BN-Stand mit einer deutlich abgeschwächten Forderungsliste postiert wurde und unser Bild des Waldzustandes als Panikmache und Falschdarstellung abgetan wurde, geriet unser Stand (diesmal im Namen der bundesweiten BI BBIWS) völlig ins Abseits, sodaß ihn manche Interessierte auf dem Gelände gar nicht mehr fanden. Trotzdem war er gut besucht, und Claudia Blank als Waldfee, sowie Eckhard Schulz und Herbert Fahrnbauer konnten viele Fragen beantworten und das Interesse auf den Wald lenken. Die Ursachen für die mangelnde Kooperation des BN können wir nur vermuten. Der angeblich martialische Name unserer BI gegen die Waldzerstörung (der wohlgemerkt am Gründungstag demokratisch bestimmt wurde) ist wohl nur eines von vielen fadenscheinigen Argumenten.

Ein Lichtblick ist das Interesse an unserer Petition für ein neues Waldgesetz. Bis heute haben über 100.000 Gleichgesinnte gezeichnet und die Zahl steigt (s.u.). Bis zur nächsten Aktualisierung verbleiben wir Ihr Team gegen die Waldzerstörung mit Claudia Blank, Eckhard Schulz, Herbert Fahrnbauer, Roland Rippel und unseren weiteren Mitstreitern.

 

In eigener Sache:

Erzählen Sie Allen Waldfreunden und Naturinteressierten von unserem Newsletter, damit wir noch mehr Unterstützer erreichen.

Anmeldung wie gehabt auf unserer Startseite rechts unten am Bildschirm unter Folgen!

Ihr Team der BI gegen die Waldzerstörung!


 

Themen:

 

  1. Beitrag von Herbert Fahrnbauer zum Reichswaldfest 2019.
  2. Aktueller Stand der Petition für ein neues Waldgesetz.
  3. Der offene Brief an Julia Klöckner und die Pressereaktionen.
  4. Impressionen vom ZDF-Interview und der Robin Wood-Aktion.
  5. Artikel der Pegnitz-Zeitung und des Boten zum Thema Wald.
  6. Bundesweit die gleiche Problematik: Gefahr für den Auenwald bei Leipzig und der Vergleich mit dem Lübecker Modell.
  7. Weitere Artikel zum Wald.
  8. Der Waldreport: melden Sie Waldschäden!

Die unterstrichenen Stellen sind Links, zum Öffnen bitte anklicken. Danke!


 

1

Reichswaldfest in Nürnberg 2019

Die BundesBürger Initiative Waldschutz (BBIWs) nahm dieses Jahr aktiv am Reichswaldfest teil, das vom Bund Naturschutz Bayern im Nürnberger Reichswald veranstaltet wurde. Die Besucher zeigten großes Interesse am schlechten und kritischen Zustand des Waldes. In diesem Zusammenhang wurde auch die seit der Forstreform 2004 praktizierte Waldbewirtschaftung als wesentliche Einflussgröße für den derzeitigen schlechten Waldzustand und die Auswirkungen des Klimawandels diskutiert (siehe Bild…).

Claudia Blank nahm während der 2-tägigen Veranstaltung die Rolle der Waldfee (siehe Bild…) ein und begeisterte mit einem Glücksrad viele Kinder, die sich bei der richtigen Beantwortung einer Frage ein kleines Präsent aus einem Überraschungskorb mitnehmen durften. Die am Stand bereit gestellte Unterschriftenliste der BBIWs mit dem Ziel möglichst viele Unterschriften für die Petition „Wäldersind keine Holzfabriken-es reicht!!! Wir Bürger fordern ein neues Bundeswaldgesetz!“  zu bekommen, wurde von den Besuchern mit großer Überzeugung gefüllt.

Neben dem Festredner zum Thema Wald Dr.Anton Hofreiter (MdB, Bündnis 90/Die Grünen) besuchten auch Prof. Dr. Hubert Weiger (Vorsitzender BUND, siehe Bild…) und der OB- Kandidat der SPD für die Stadt Nürnberg Thorsten Brehm den Stand der BBIWs. Mit dem OB-Kandidaten wurde insbesondere die Streckenführung der Alternativtrassen Nord und Mitte der Höchstspannungsleitungen 380 kV diskutiert, die kilometerweit durch den 3-fach geschützten Reichswald (Bannwald, Natura 2000 und Vogelschutzgebiet) „laufen“ würden. Je 100m  Trassenlänge würde damit ca. 1ha des mehrfach geschützten  Waldes gerodet werden müssen.

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2

Hier der Link zur Petition, um den aktuellen Stand und die Updates abzurufen:

https://www.change.org/p/wälder-sind-keine-holzfabriken-es-reicht-wir-fordern-ein-neues-bundeswaldgesetz-juliakloeckner-svenjaschulze68

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3

Der offene Brief an die Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner und die Umweltministerin Svenja Schulze bewirkte ein großes mediales Echo und führte sogar zu einer Reaktion der Umweltministerin, die von ihrer Kollegin eine Änderung der Waldbewirtschaftung entsprechend unserer Forderungen anmahnte.

Unser Kernmitglied der BBIWS Silvia Roelcke hat auf ihrer Homepage waldproblematik.de den offenen Brief eingestellt:

http://waldproblematik.de/wp-content/uploads/2019/08/Offener-Brief__BM-Klöckner-Abkehr-von-Holzfabriken_10Aug2019.pdf

Hier die Homepage mit den Pressereaktionen:

http://waldproblematik.de/offener-brief-julia-kloeckner/

Auch auf der Homepage der BBIWS kann man die Hintergründe und Reaktionen verfolgen:

https://www.bundesbuergerinitiative-waldschutz.de/pressemitteilungen/pm-aktionismus-in-der-waldkrise/

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4

Am 19.08. begleitete uns ein Team von planetE im Auftrag des ZDF im Wald bei Moosbach (Feucht), um sich die Unterschiede zwischen einem moderat bewirtschafteten Privatwald mit intaktem Kronendach und angenehmen Waldklima, sowie direkt benachbart den von den Staatforsten eingeschlagenen und geschädigten Wald anzuschauen. Im Anschluß erfolgte noch ein ausführliches Interview von Claudia Blank und Herbert Fahrnbauer.

Der Zusammenschnitt wird im ZDF in der planetE-Sendung am 15.09. um 16:30 Uhr gezeigt.

Hier einige Impressionen von der Begehung und der anschließenden Aktion vor dem Gebäude der Nürnberger Staatsforsten in der Moritzbergstraße.

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Hier noch ein Bericht samt Bildern von Robin Wood:

https://www.robinwood.de/pressemitteilungen/waldwende-jetzt

Ein weiterer Link zu unserer bundesweiten BI über die Aktion:

https://www.bundesbuergerinitiative-waldschutz.de/2019/08/21/zdf-dreht-mit-bbiws-für-planet-e-das-neue-waldsterben/

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5

Pegnitz-Zeitung:

https://n-land.de/lokales/naturschutzfrevel-im-reichswald

Scan_Doc0002

Der Bote:

DER BOTE 24.7.19

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6

Der Auenwald bei Leipzig ist ein lokales Schutzgebiet. Durch den geplanten Einschlag ist dieser Status gefährdet. Der NuKLA (Naturschutz und Kunst – Leipziger Auwald e.V.) kämpft für seinen Wald. Folgend zwei Artikel über die Problematik und die mögliche Lösung:

https://www.l-iz.de/leben/reisen/2019/06/Der-NuKLA-liess-sich-im-Stadtwald-Luebeck-erklaeren-wie-naturnahe-Forstwirtschaft-sehr-erfolgreich-und-effizient-gehen-kann-278465

https://www.l-iz.de/politik/leipzig/2018/10/Das-Luebecker-Modell-ein-Vorbild-fuer-Waelder-in-Deutschland-und-Europa-239263

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Hier noch einige weitere interessante Artikel zum Thema Wald:

https://www.fr.de/wirtschaft/klimanotstand-abkehr-konventionellen-waldwirtschaft-gefordert-12919565.html

https://www.klimareporter.de/erdsystem/aus-fuer-die-holzfabrik

https://www.bild.de/politik/inland/politik-inland/foerster-peter-wohlleben-so-schlecht-geht-es-dem-wald-wirklich-63885478.bild.html?wtmc=twttr.shr###wt_ref=https%3A%2F%2Ft.co%2FDP8AoRYgAP%3Famp%3D1&wt_t=1565472716047###wt_ref=https%3A%2F%2Fwww.bild.de%2Fpolitik%2Finland%2Fpolitik-inland%2Ffoerster-peter-wohlleben-so-schlecht-geht-es-dem-wald-wirklich-63885478.bild.html%3Fwtmc%3Dtwttr.shr&wt_t=1565472716415

https://www.sonntagsblatt.de/artikel/bayern/gegen-den-klimawandel-kirche-setzt-auf-nachhaltige-waldwirtschaft

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Hier noch ein Verweis auf den Waldreport. Auf dieser Seite können Sie Waldschäden selber melden:

https://waldreport.de

Aktualisierung vom 21.06.2019

Liebe Waldfreunde,

wenn man in den letzten Wochen und Monaten den Medien folgt, rückt der Wald und die Natur immer öfters in die Schlagzeilen. Diese drehen sich um die Themen Borkenkäfer, Schwammspinnerplage, Insektizideinsatz etc. Während diese Probleme meist Gebiete betrafen, die weiter entfernt waren, wurden wir kürzlich mit einem Insektizideinsatz bei Igensdorf überrascht.

Auch Forstbetriebsleiter Johannes Wurm berichtete bei einer Fortbildungsveranstaltung der Evangelischen Akademie in Nürnberg über diese Problematik. Auch wenn er versicherte, es würde nur das schwächste bekannte Mittel eingesetzt, das nach drei Wochen nicht mehr nachweisbar wäre, betrifft es trotzdem auch andere Schmetterlinge und Hautflügler. Die Kollateralschaden an Nicht-Schädlingen treffen auf das Interesse einer zunehmend sensibilisierten Bevölkerung. Eckhard Schulz kontaktierte die Führungsriege der Bayerischen Staatsforsten, die detailliert angaben, welche Mengen auch an hochgiftigen Stoffen eingesetzt wurden.

Erfreulicherweise gibt es seitens der Staatsforsten ein Einsehen, sodaß eine Raupenplage bei Gunzenhausen auch bei Unverständnis der lokalen Bevölkerung sich selbst überlassen wurde, ohne zur Giftkeule zu greifen. Dies erwuchs aus der Erkenntnis, daß ein Pestizideinsatz zu einem erheblichen Schaden und Nützlichen führen würde, der den direkten Schaden durch die Schädlinge bei Weitem übersteigen würde.

Der Zustand des deutschen Waldes muß zunehmend kritisch gesehen werden. Bereits Forstexperten – und damit meine ich nicht alleinig unsere Unterstützer, sondern auch in Staatsdiensten beschäftigte – schlagen Alarm. Parallelen zum Waldsterben in den 80er Jahren werden inzwischen gezogen. Selbst im Bundestag ist der Wald ein Thema.  Da gab es eine Veranstaltung am 13.6.2019 zum Thema „Die Lunge des Planeten retten – Waldschutz zwischen Berlin und Brasilien“ mit Gastredner Peter Wohlleben.

Auch die lokalen Staatsforsten verzichten angeblich seit Herbst 2018 aufgrund der umwelt- und insektenbedingten Waldschäden auf die regulären industriestabsmäßigen Holzernten, und beseitigen (bzw. ernten) nur die geschädigten und befallenen Bäume. Die verbleibenden gesunden Exemplare würden derzeit geschont.

Umso erschreckender ist es, daß eine geplante Hochspannungstrasse im Raum Altdorf/Winkelheid/Feucht zusätzlich massenweise Waldgebiet vernichten soll. Die      380 000 Volt-Leitung mit ihren 75 m hohen Masten würde eine Schneise von 100 m Breite in unseren Wald schlagen. Pro Kilometer Leitung bedeutet dies 10 Hektar Verlust an Waldfläche. Somit würde die Strecke von Ludersheim nach Feucht allein 40 Hektar Waldzerstörung bedeuten. Da Tennet in seinem Hochglanzprospekt die Bedeutung des Bannwaldes betont, stoßen die alternativen Strecken entlang der A6 und nördlich bzw. östlich von Moosbach bei der Bevölkerung auf Unverständnis, zumal eine Kompensationsaufforstung aufgrund fehlender Flächen im Nürnberger Raum nicht möglich ist. Dies ist die gleiche Problematik wie beim Overfly an der Kreuzung A6/A9, der zwischen 16 und 20 Hektar an Wald kostet – ohne adäquate Aufforstungen. Aus diesem Grund können wir nur hoffen, das sich Tennet und die zuständigen Regierungsbehörden auf die Trasse östlich von Winkelhaid und entlang der vorbestehenden Trasse südlich der Staatsstraße 2239 einigen, die aufgrund des Verlaufes über freie Flächen und der Möglichkeit der Wiederaufforstung der alten Trasse den wohl geringstmöglichen Waldflächenverbrauch fordern würde.

Auch in dieser Hinsicht ist es hocherfreulich, daß in Kooperation der BBIWS mit Robin Wood und der Naturwald Akademie der Waldreport initiiert wurde, bei dem Bürger Schäden am Wald bundesweit melden können.

Unsere BI ist zusammen mit der BBIWS am Reichswaldfest am 20./21.07. vertreten. Wenn Sie Fragen haben, oder mit uns diskutieren möchten, können Sie uns dort gerne besuchen.

In eigener Sache:

Erzählen Sie Allen Waldfreunden und Naturinteressierten von unserem Newsletter, damit wir noch mehr Unterstützer erreichen.

Anmeldung wie gehabt auf unserer Startseite rechts unten am Bildschirm unter Folgen!

Ihr Team der BI gegen die Waldzerstörung!


 

Themen:

 

  1. Beitrag von Herbert Fahrnbauer auf der BBIWS-Homepage über den Gifteinsatz im Wald.
  2. Der Waldreport- ein Online-Radar gegen die Waldzerstörung.
  3. Stellungnahme der Grünen zum Pestizideinsatz in Brandenburg.
  4. Anfrage von Eckhard Schulz bei den Bayerischen Staatsforsten bzgl. des Pestizideinsatzes, sowie weitere Literaturangaben.
  5. BundesBürgerInitiative WaldSchutz zeigt Flagge bei globaler Fridays For Future – Bewegung 2019.
  6. Aktueller Stand der Petition zur Waldwende.
  7. Weitere Artikel zum Wald.

Die pink markierten Stellen sind Links, zum Öffnen bitte anklicken. Danke!


 

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Gift für den Wald!

Am Beispiel der Fichtenwaldmonokulturen werden die Auswirkungen einer jahrzehntelangen falschen Forstpolitik aktuell besonders deutlich. Die Fichte steht auf für sie völlig ungeeigneten Standorten, wo sie besonders anfällig gegenüber schädlichen Einflüssen ist, weil die dort vorhandenen Lebensbedingungen für sie nicht optimal sind. Höhere Temperaturen und immer weniger Niederschläge während der Sommermonate, sowie die gravierenden Einflüsse einer ausschließlich an der Holzernte interessierten Forstwirtschaft tun ihr übriges.

Die daraus resultierenden Ergebnisse werden mittlerweile auch für den Bürger immer deutlicher sichtbar:  höhere Anfälligkeit des Waldes für Sturm, Trockenheit, Schnee, verdichtete Böden verursacht durch tonnenschwere Erntemaschinen, ein deutlich höheres Waldbrandrisiko bereits im zeitigen Frühjahr und ein verstärkter Befall durch Schädlinge, wie Borkenkäfer, großer brauner Rüsselkäfer, Bock- und Prachtkäfer.

Nicht erkennbar für den Bürger ist der durch die großen Schadholzmengen von der Forstindustrie begründete Einsatz von extrem giftigen und umweltschädigenden Insektiziden.

In diesem Zusammenhang erscheinen plötzlich Namen wie „Fastac Forst“, „Fastac Forst Profi“, „Karate Forst flüssig“ oder „Cyperkill Forst“. In Bayern wurden somit  im vergangenen Geschäftsjahr von den Bayerischen Staatsforsten für die Behandlung von ca. 98.000 Festmeter Holz „Fastac Forst“, „Fastac Forst Profi“  und „Karate Forst Flüssig“ gegen Borkenkäferbefall eingesetzt.

Ein detaillierter Blick in dieSicherheitsdatenblätterder Hersteller (z.B. BASF, Sintagro AG,…) zeigt, welche enorme Gefahr von diesen äußerst giftigen Insektiziden mit dem gemeinsamen Wirkstoff „Cypermethrin“ für das Ökosystem Wald ausgeht.

Hierzu auszugsweise ein paar Beispiele:

  • Gesundheitsschädlich;
  • Umweltgefährlich, nicht leicht biologisch abbaubar;
  • Sehr giftig für Wasserorganismen, kann in Gewässern längerfristig schädliche Wirkungen haben;
  • Wassergefährdungsklasse 3 (Selbsteinstufung), d.h. stark wassergefährdend;
  • Trinkwassergefährdung bereits beim Auslaufen geringster Mengen in den Untergrund. In Gewässern giftig für Fische und Plankton, dürfen nicht in der Nähe von Oberflächengewässern eingesetzt werden;
  • Bienengefährlich;

Zum Einsatz von äußerst giftigen und umweltschädigenden Insektiziden gibt es im „Waldwissen“ (näheres unter http://www.waldwissen.net) folgenden Beitrag zur „Regulierung rindenbrütender Borkenkäfer“:

„Im Rahmen des integrierten Pflanzenschutzes im Wald ist es das vorrangige Ziel, den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zu minimieren. Sofern alle präventiven sowie biologischen, mechanischen und technischen Maßnahmen vollumfänglich ausgeschöpft wurden und Gefahr im Verzug besteht, kann die auf das notwendige Maß beschränkte Regulierung von Schadorganismen mittels zugelassener Pflanzenschutzmittel (Ultima Ratio)in Erwägung gezogen werden. Ist ein Einsatz von Pflanzenschutzmitteln unumgänglich, so hat dieser gemäß den Regeln der „guten fachlichen Praxis“ sowie den spezifischen Anwendungsbestimmungen und Anwendungsauflagen zu erfolgen.“

Die sogenannte „gute fachliche Praxis“ ist vom Grundsatz her „sehr unscharf“ definiert und öffnet damit alle Türen für mögliche Interpretationen. Diese „gute fachliche Praxis“  muss deshalb in diesem Zusammenhang noch stärker  in Frage gestellt werden, wenn man sich die möglichen Gefahren für den Anwender vor Augen hält (auszugsweise):

  • Gefährlich für den Anwender;
  • Gesundheitsschädlich bei Hautkontakt;
  • Verursacht schwere Augenschäden;
  • Kann die Organe schädigen;

Darüber hinaus vermitteln auch die in den Sicherheitsdatenblättern genannten „Erste Hilfe Maßnahmen“  ein Bild von der Gefahr dieser äußerst giftigen und umweltschädigenden Insektizide.

Welche „Erste Hilfe Maßnahmen“ gibt es für das Ökosystem Wald?

Der Einsatz der genannten hochtoxischen Insektizide erfolgt bevorzugt wenn der Wald als Holzlager genutzt und das befallene Holz nicht aus dem Wald entfernt wird (Polterspritzung). Die fatale Kette bestehend aus verfehlter Forstpolitik, klimaschädlicher Waldbewirtschaftung und dem Resultat  sehr großer Schadholzmengen wird von den Verantwortlichen der staatlichen Forstwirtschaft um ein weiteres Glied erweitert, den Einsatz von hochgiftigen Insektiziden mit dem Wirkstoff Cypermethrin, die das gesamte Ökosystem Wald nachhaltig schädigen. Dass es auch ohne Gifteinsatz geht zeigt ein Beispiel aus der Schweiz (Glarner Wald), wo das Käfer-befallene Holz schnellstmöglich aus dem Wald entfernt wird. Ein Blick auf die 3 Säulen „Naturschutz“, „Erholungsfunktion des Waldes für den Menschen“ und „Holzwirtschaft“ zeigt einmal mehr, dass die Holzwirtschaft mit dem Ziel maximaler Erträge die einzig dominierende Größe ist (Werterhaltung von geschlagenem Rundholz). Die Verantwortung für Folgeschäden, die durch den Einsatz von hochgiftigen und umweltschädigenden Insektiziden verursacht werden, übernehmen weder die Politik noch die Forstindustrie oder die Hersteller der Insektizide.

„Zur Vermeidung von Risiken für Mensch und Umwelt ist die Gebrauchsanleitung einzuhalten“.

 Herbert Fahrnbauer  für die Bundesbürgerinitiative Waldschutz


 

2

Neue Website Waldreport.de erfasst bundesweit Waldschäden.

Gemeinsame Pressemitteilung von

– BundesBürgerInitiative WaldSchutz (BBIWS)

– Naturwald Akademie

– ROBIN WOOD

Gegen großflächige Rodungen, Verwüstungen im Wald und die Zerstörung von

Waldwegen können sich Menschen ab sofort online wehren. Den

Waldspaziergang aktiv für Artenvielfalt, den Schutz von alten Bäumen und

das Klima nutzen – das ist die Idee der neuen Webseite Waldreport.de.

Bürgerinitiativen, die Naturwald Akademie und NaturschützerInnen von

ROBIN WOOD haben heute in einem stark gefährdeten Elb-Auenwald in

Hamburg-Altenwerder auf die gemeinsam entwickelte, neue Webseite

Waldreport.de aufmerksam gemacht. Ab sofort können alle auf

Waldreport.de melden, wenn Wald durch schweren Forst-Maschineneinsatz,

Baumaßnahmen oder Rohstoffabbau akut gefährdet ist. Mit einer Markierung

auf einer Online-Karte können wichtige Informationen gesichert und

verbreitet werden. Waldreport.de verschafft damit schnell einen

Überblick über die regionale und bundesweite Situation in unseren

Wäldern. Das Angebot richtet sich an alle naturverbundenen BürgerInnen.

Die gesammelten Informationen stehen Naturschutz, Politik und Medien

jederzeit zur Verfügung.

* Waldschäden systematisch erfassen

Die Aufnahme von Daten im Wald durch Bürgerunterstützung ist eine Idee

der gemeinnützigen Naturwald Akademie und ROBIN WOOD. „Es gibt bisher

keine bundesweite Erfassung darüber, in welchem Maße Waldflächen in

Deutschland, Österreich und der Schweiz durch direkten Eingriff von

Menschen zerstört werden. Über Waldreport.de wollen wir mit Hilfe

interessierter BürgerInnen dazu Daten sammeln. Diese kann jeder und jede

kostenlos einsehen und für die Naturschutzarbeit vor Ort verwenden“,

erläutert Pamela Scholz, Geschäftsführerin der Naturwald Akademie.

Jana Ballenthien, Waldreferentin von ROBIN WOOD ergänzt: „Unsere

langjährige Erfahrung im Schutz der Wälder vor den Profit-Interessen

weniger Unternehmen zeigt, dass wir nur gemeinsam mit aktiven

NaturfreundInnen die Zerstörung unserer Lebensgrundlage stoppen können.

Mit Waldreport.de können wir NaturschützerInnen besser vernetzen und

schneller auf gefährdete Wälder aufmerksam machen.“

„Waldreport.de ist für uns ein praktisches Tool, da es die vielen

Beobachtungen von zahlreichen Wald-Bürgerinitiativen zentral

zusammenführt. So kann das sichtbare Ausmaß der Missstände und

Zerstörungen unseren Forderungen nach einer schonenderen Waldbehandlung

und einem neuen Waldgesetz Nachdruck verleihen. Dass nicht nur ein paar

Waldtrolle, sondern viele Bürger eine andere Waldwirtschaft wollen,

zeigen die fast 100.000 Unterstützer unserer Petition ‚Wald statt

Holzfabrik'“, erklärt die Sprecherin Dr. Petra Ludwig-Sidow der BBIWS.

* Auenwald durch Hafenerweiterung bedroht

Als Ort für die öffentliche Präsentation der neuen Website wählten die

Initiatoren heute einen gefährdeten Wald: In Hamburg-Altenwerder ist

geplant, 45 Hektar eines seltenen Auen- und Feuchtwaldes in den

Vollhöfner Weiden für die Hafenerweiterung zu roden. Dadurch sind 23.000

Bäume und sechs geschützte Fledermausarten wie die Rauhaut- und

Wasserfledermaus gefährdet. Hinzu kommen mehrere „Rote-Liste“-Vogelarten

wie Gelbspötter, Kleinspecht und Trauerschnäpper. Die Fläche verbindet

verschiedene Biotope und Naturschutzgebiete im Raum der Süderelbe und

hat dadurch eine wichtige Funktion für den Erhalt der genetischen

Vielfalt. Aus Protest gegen die drohende Waldzerstörung spannten

KletterInnen von ROBIN WOOD heute zwischen Bäumen ein Banner mit der

Aufschrift: „Das Roden unserer Wälder verursacht Artensterben &

Klimawandel“.

Medienkontakte:

– ROBIN WOOD, Jana Ballenthien, Waldreferentin, Tel. 040 / 380 892 11,

wald@robinwood.de; Ute Bertrand, Pressesprecherin, Tel. 0171 / 835 95

15, presse@robinwood.de

– Naturwald Akademie, Matthias Fischer, Pressereferent, Tel. 0163 / 428

84 04, fischer@naturwald-akademie.org

– BBIWS, Claudia Blank, Tel. 01575 / 28 42 641 und Susanne Ecker Tel.

0172 / 54 30 112

* * *

Über die Organisationen:

Die BundesBürgerInitiative WaldSchutz (BBIWS) wurde 2017 gegründet und

ist ein überparteilicher Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern und

deren Organisationen aus vierzehn Bundesländern. Sie verfolgt das Ziel,

Wälder in Deutschland zu schützen und zu bewahren.

Die gemeinnützige Naturwald Akademie gGmbH ist eine unabhängige

Forschungs- und Bildungseinrichtung. Die Akademie erstellt

naturschutzfachliche Analysen des mitteleuropäischen Waldes und

erforscht das Klimaschutzpotenzial von Wäldern.

ROBIN WOOD e.V. ist eine gewaltfreie, basisdemokratische

Aktionsgemeinschaft für Natur und Umwelt. Die Organisation tritt seit

1982 engagiert für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen ein. Ein

wichtiger Themenschwerpunkt von ROBIN WOOD sind der Erhalt sowie die

ökologische Bewirtschaftung von Wäldern.

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3

Herbert Fahrnbauer fragte bei MdB Anton Hofreiter an:

Sehr geehrter Herr Dr. Hofreiter,

Friday`s for Future, eine überaus erfolgreiche Petition zum Schutz der Artenvielfalt in Bayern „Rettet die Bienen“, umfangreiche Aktivitäten der Bundesbürgerinitiative Waldschutz, zeigen das enorme Interesse der mündigen Bürger auf, dass sich die aktuelle Umweltpolitik deutlich mehr für den Erhalt der Umwelt und deren Artenvielfalt einsetzen muss. Die Realität dazu sieht leider weniger positiv aus, wenn man sich beispielsweise den derzeitigen Insektizideinsatz in den Wäldern Brandenburgs (siehe beiliegende Petition) betrachtet, wo großflächig das extrem gefährliche und umweltschädigende Insektizid „Karate Forst flüssig“ über die Luft weiträumig versprüht wird. Die Folgen für die Umwelt und die betroffenen Bewohner sind katastrophal, der Schutz der Umwelt und der Artenvielfalt wird damit „mit Füssen getreten“. In diesem Zusammenhang bitten wir Sie um Ihre politische Unterstützung, dass der großflächige Insektizideinsatz in den Wälder Brandenburgs sofort ! eingestellt wird. Wir werden Ihre politischen Aktivitäten dazu und deren Ergebnisse kritisch hinterfragen, wenn Sie im Juli 2019 auf dem Nürnberger Reichswaldfest Ihre Festrede zum Thema „Die Zukunft unseres Waldes – Artenvielfalt, saubere Luft und gutes Klima“ halten.

Antwort des Büros von Anton Hofreiter:

Guten Tag Herr Fahrnbauer,

haben Sie vielen Dank für Ihre Mail vom 13. Mai. Wir teilen Ihre Sorge um den Wald und sehen den Einsatz von Karate Forst flüssig in Brandenburg sehr kritisch. Daher war Toni Hofreiter am vergangenen Sonntag bei Karl Tempel, dem erfolgreichen Initiator der eindrucksvollen Petition an die brandenburgische Landesregierung. Wir konnten uns gemeinsam mit über 100 Teilnehmern auf einem Waldspaziergang ein Bild von dem spannenden Waldumbau im Tempelwald bei Borkwalde und dem fragwürdigen geplanten Insektizideinsatz machen.
Auch die Presse berichtete darüber: https://www.moz.de/artikel-ansicht/dg/0/1/1729984/

Der Einsatz von Karate Forst flüssig ist in Brandenburg am Freitag vor einer Woche durch das Oberverwaltungsgericht erfreulicherweise gestoppt worden. Dadurch blieben der Wald von Karl Tempel und viele andere Flächen im Landkreis Potsdam-Mittelmark vorerst verschont.

Gern kann Toni Hofreiter auf dem bevorstehenden Reichswaldfest die grünen Aktivitäten und waldpolitischen Forderungen erläutern. Vielleicht wollen Sie schon zuvor mit uns zu diesen Punkten ins Gespräch kommen? Ein guter Anlass dafür wäre unsere Waldkonferenz am 14. Juni. https://www.gruene-bundestag.de/no_cache/termin/die-lunge-des-planeten-retten-waldschutz-zwischen-berlin-und-brasilien.html

Mit besten Grüßen
Rüdiger Herzog


 

4

Anfrage Eckhard Schulz:

Betr.: Antrag auf Auskunft gemäß Art. 3 Bayerisches Umweltinformationsgesetz

Sehr geehrter Neft,

laut Bayerischem Umweltinformationsgesetz (BayIG) habe ich gemäß Art.3.Abs.1 Satz 1. ohne weitere Begründung Anspruch auf freien Zugang zu Umweltinformationen. Ich möchte Sie aus aktuellem Anlaß daher um Auskunft über den Einsatz von Spritzmitteln zur Insektenbekämpfung in den Bayerischen Staatsforsten bitten, und zwar:

  1. Welche Insektizide (bitte die einzelnen Namen) werden im Forst verwendet und für welche Schädlinge?
  2. Welche Mengen dieser Mittel wurden 2018 ausgebracht, Angaben bitte aufgeteilt für die jeweils einzelnen Spritzmittel?

Sollten Sie meinem Antrag nicht stattgeben, bitte ich um schriftliche Begründung (E-Post einverstanden).

Eine zeitnahe Beantwortung würde ich sehr begrüßen.

Antwort Bayerische Staatsforsten:

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Weitere Artikel zum Pestizideinsatz:

https://www.sueddeutsche.de/news/wirtschaft/forstwirtschaft—nuernberg-drohender-kahlfrass-waelder-mit-insektengift-besprueht-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-190502-99-54155

https://www.nordbayern.de/region/forchheim/heli-verspruht-grossflachig-insektengift-uber-igensdorf-1.8886116?fbclid=IwAR02I08Pbhw7QU6lTKzN_sMFGIcOB7d7ZsVdBtjhC6plFv7Qgmo82WVCqns


 

5

BundesBürgerInitiative WaldSchutz zeigt Flagge bei globaler Fridays For Future – Bewegung 2019

Unter dem Motto „Waldschutz ist Klimaschutz – Maschinen, Gift und hochtechnisierte Holzindustrie raus aus unseren Wäldern“ präsentierten sich BBIWS – Mitglieder u.a. in Nürnberg, wo die globale Fridays-for-Future-Bewegung wieder zahlreiche junge Menschen mobilisierte. Bei der Freitags – Demo in Nürnberg am 24. Mai versammelten sich die Aktivisten am Weißen Turm, um gemeinsam durch die Innenstadt zu ziehen. Nicht nur Schüler und Studenten, sondern auch Eltern und Großeltern forderten mit lautstarken Parolen eine Klimawende. „Hopp, hopp, hopp, Kohlestopp!“, „Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns das Klima klaut!“ „Wir woll’n keine Klimaschweine!“ und „Leute lasst das Glotzen sein – reiht euch in die Demo ein!“
Während die Holzindustrie Klimaschutz mit Waldbewirtschaftung und Holzver(sch)wendung gleichsetzt, setzen bundesweit die WaldschutzInitiativen auf Maßhaltung, schonende Waldbewirtschaftung und mehr Naturwälder.
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6

Aktueller Stand unserer Petition:  92.570 Unterzeichner – auch das neue Update zur  ist eingestellt:

https://www.change.org/p/w%C3%A4lder-sind-keine-holzfabriken-es-reicht-wir-fordern-ein-neues-bundeswaldgesetz-juliakloeckner-svenjaschulze68/u/24683597


7

Beitrag der MOZ über Peter Wohlleben:

https://www.moz.de/artikel-ansicht/dg/0/1/1735161

Forstexperten machen sich Sorgen über den Zustand der deutschen Wälder:

ForstwirtschaftExperte: „So dramatisch wie beim Waldsterben in den 80ern“

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Tote Bäume im Harz (Archivbild) (picture alliance / Arco Images / R. Schlepphorst)

Forstexperten machen sich Sorgen über den Zustand der deutschen Wälder.

Diese litten nach dem Hitzesommer 2018 weiter unter Trockenheit und Schädlingsbefall, sagte der Präsident des Deutschen Forstwirtschaftsrats (DFWR), Georg Schirmbeck, der „Frankfurter Rundschau“. Das Frühjahr habe kaum Entspannung gebracht, denn die Niederschläge hätten bei weitem nicht ausgereicht, um das Wasserdefizit in tieferen Bodenschichten aufzufüllen. Schirmbeck warnte, der Klimawandel und seine Folgen bedrohten die deutschen Wälder zunehmend in ihrer Existenz. „Die Situation ist so dramatisch wie beim Waldsterben in den 1980er Jahren.“

Nach Schätzungen des DFWR ist mehr als ein Drittel der eine Milliarde Neupflanzungen der letzten drei Jahre aufgrund der langanhaltenden Dürre vertrocknet. Allein die Nachpflanzung koste die Waldbesitzer über eine halbe Milliarde Euro, sagte Schirmbeck. Er appellierte an Bund und Länder, die Finanzhilfen gerade für die Waldbesitzer mit kleineren Flächen zu erhöhen. Umweltschützer fordern dagegen, höhere Hilfen an Bedingungen zu knüpfen. Die Waldbesitzer müssten verpflichtet werden, naturnah zu wirtschaften und tatsächlich nur standortangepasste Bäume zu pflanzen, sagte Greenpeace-Experte Christoph Thies dem Blatt. Zudem müsse die CO2-Speicherfunktion der Wälder gestärkt werden.


 

 

Aktualisierung vom 18.03.2019

Liebe Mitstreiter,

es hat uns riesig gefreut, daß die Teilnahme am Volksbegehren gegen das Bienensterben eine derartige Resonanz in der Bevölkerung gefunden hat. Somit zeigt sich, daß das Bewusstsein für die Natur an Stellenwert wieder zunimmt.

Leider gibt es jedoch auch negative Ausreißer, wie sich kürzlich wieder in Moosbach und  auch in Ezelsdorf zeigte. So wurden in den Gemeindegebieten Jahre alte und große Laubbäume, die nicht offensichtlich eine Gefährdung für die Umgebung waren, gefällt, weil sich die (teilweise neu zugezogenen) Nachbarn an den anfallenden Blättern störten. Leider überwog dieses Argument den vielen postiven Aspekten dieser Bäume, wie CO2-Reduktion, Ansitz- und Brutstätte für viele Vogelarten (gerade im Ortsbereich), Windbrecher, Schattengeber in den zunehmend heißen Sommern etc. Hier zeigt sich, wie eingeschränkt und einseitig der Blickwinkel bzgl. des Baumbestandes noch immer ist. Der Aufklärungsbedarf ist noch sehr hoch.

Erfreulicherweise können wir Ihnen mitteilen, daß im Mai oder Juni ein Vortrag von Gotthard Eitler mit dem Schwerpunkt der Veränderung des Ökosystems Wald seit der Forstreform geplant ist, speziell auch mit Blick auf unseren Reichswald. Den Termin werden wir  noch rechtzeitig veröffentlichen.

Bezüglich der Fällungsarbeiten am Ursprung bei Leinburg (s. letzte Aktualisierung) hat die Intervention von Herbert Fahrnbauer und Eckhard Schulz Wirkung gezeigt. Der Vorstand der N-Ergie hat einen lokalen Begehungstermin angeboten. Wir werden in den nächsten Ausgaben darüber berichten.

Die Bürgerproteste und die Aktivitäten der zahlreichen Bürgerinitiativen zeigen Wirkung. In einem Artikel des Boten beschwerte sich Herr Sperber, daß sich Ahnungslose nicht in die Tätigkeiten der Forsten und Waldbesitzer einmischen  und die Arbeit den Profis überlassen sollen. Der Stachel sitzt!!! Die Kommentare weiter unten im Text.

Zum 1. März sind die Brutzeiten wieder angegangen. Wie gehabt, werden die Staatsforsten mit Hinweis auf ihre Sonderrechte in den Wäldern roden. Wir bitten Sie, uns auf Verletzungen der Sorgfaltspflichten hinzuweisen. Senden Sie uns Fotos und Beweise für gefällte Habitatbäume, getötete Vögel (auch wenn diese bekanntermaßen von den Waldarbeitern gleich verscharrt werden) und andere Schäden bitte zu.

In eigener Sache:

Erzählen Sie Allen Waldfreunden und Naturinteressierten von unserem Newsletter, damit wir noch mehr Unterstützer erreichen.

Anmeldung wie gehabt auf unserer Startseite rechts unten am Bildschirm unter Folgen!

Ihr Team der BI gegen die Waldzerstörung!


 

Themen:

 

  1. Vorstellung unseres Teammitgliedes Theo Schmidkunz, sowie sein Artikel.
  2. Artikel vom 13.03. von Richard Sperber im Boten über „Selbsternannte Experten“ und die Reaktionen darauf.
  3. NABU-Forderungen bezüglich der Waldwirtschaft.
  4. Interessante Termin der ev. Waldakademie.
  5. Petition zur Novellierung des Bundeswaldgesetzes.
  6. Bundesweite aktuelle Artikel, Aktionen und Themen auf der Seite der BBIWS.
  7. Petitionen zum Zeichnen.
  8. Weitere Mitteilungen und Hilfegesuche an unsere BI, sowie Leserbriefe und Artikel.

Die pink markierten Stellen sind Links, zum Öffnen bitte anklicken. Danke!


 

1

Theodor Schmidtkunz ist als Falkner und berufener Naturschutzwächter langjährig mit der Thematik Wald und Artenschutz engagiert.

Nach dem agrarwirtschaftlichen und sozialpädagogischen Studium engagierte er sich beruflich in der Umwelt- und erlebnispädagogischen Bildungsarbeit.

Er wirkte bei Stellungnahmen, Konzepten und Positionspapieren mit Schwerpunkt bei den Themen Greifvögel und Eulen mit. Er war führend beim BN und LBV regional aktiv. 

Hier sein Beitrag zum Thema Holzernte in der Brutzeit:

Holzernte Brutzeit TS


 

2

Der Artikel von Herrn Sperber im Boten zeigt, daß die Stimmen der betroffenen Bürger wahrgenommen werden. Leider werden diese als „Selbsternannte Experten“ diskreditiert:

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Dass dem nicht so ist, sondern einige Fachleute hinter uns stehen, belegen die Reaktionen von Claudia Blank und Eckhard Schulz:

LB CB Antwort Sperber

LB ES Antwort Sperber


 

3

Um zu zeigen, daß nicht nur „Ahnungslose“, sondern auch anerkannte Naturschutzverbände eine Änderung der Waldbewirtschaftung fordern, folgend ein Arbeitspapier des NABU:

https://www.nabu.de/imperia/md/content/nabude/wald/nabu-waldwirtschaft-2020.pdf


 

4

Die Evang. Akademie Nürnberg, hat ein Waldprojekt initiiert, in dessen Rahmen interessante Vorträge, darunter auch unserer Aktivistin Claudia Blank, stattfinden:

  • Di., 19.03. – 19 Uhr R. Straußberger „Die Wälder im Großraum Nürnberg im Wandel der Zeit“
  • Mi.,22.05. – 19 Uhr Claudia Blank für BBIWS „Unser Wald – zwischen Biotop und Poduktionsfaktor“ (S. 17)
  • Di., 04.07. – 18-20.30 Uhr „Geh aus mein Herz …“ – Schöpfungsweg durch den Reichswald nach Buchenbühl

Hier das gesamte Programm der Akademie zum Thema Wald:

Wald_netz


 

5

Zum heutigen Stand haben bereits über 77500 Personen gezeichnet.

Um den aktuellen Stand einsehen zu können, klicken Sie bitte den folgenden Link an:

https://www.change.org/p/wälder-sind-keine-holzfabriken-es-reicht-wir-fordern-ein-neues-bundeswaldgesetz-juliakloeckner-svenjaschulze68


 

6

Auf der Homepage unserer bundesweiten Organisation können Sie aktuelle Aktionen, Erfolge und Beiträge in den Medien zum Thema Wald und Umwelt gut dokumentiert einsehen.

https://www.bundesbuergerinitiative-waldschutz.de/blog-was-passiert-in-unseren-wäldern/

bzw. auf der Startseite:

https://www.bundesbuergerinitiative-waldschutz.de


 

7

7.1. Petition der BI Zukunft Stuttgarter Wald:

Dies ist die „Anschluss-Petition“, die auf die eben zu Ende gegangene erste Petition der BI Zukunft Stuttgarter Wald folgt. Diese legt ab kommender Woche richtig los. Für ein naturnahes Waldkonzept in Stuttgart!

https://weact.campact.de/petitions/fur-ein-naturnahes-waldkonzept-in-stuttgart?from_signature_confirmation=true&signature_token=d929c99ef05a8ea3656d8e246923dbe20b085a82

7.2. Petition für einen wirksamen Schutz des Leipziger Auwalds

 von unserer Mitglieds-BI „NuKLA“ (Naturschutz und Kunst – Leipziger Auwald e.V.)

https://secure.avaaz.org/de/community_petitions/Herr_Oberbuergermeister_Jung_SPD_retten_Sie_den_Auwald_voll_umfaenglich_Leipziger_Auwaldschutz_jetzt

7.3. Petition der „Initiative für die Natur“ zur Änderung des § 90 a BGB in: „Tiere sind fühlende Lebewesen“

https://www.change.org/p/bundestagspr%C3%A4sident-tiere-sind-f%C3%BChlende-lebewesen-%C3%A4nderung-des-90a-bgb

7.4. Petition der „Freunde des Spessarts“ zur Bewahrung des Lohrtals vor einem „Eichenzentrum“:

Worum geht es?

https://www.freunde-des-spessarts.de/news/statement-zur-unterschriftenaktion-rettet-das-hafenlohrtal-vor-dem-eichenzentrum/ und http://ag-hafenlohrtal.de/

Hier zur Teilnahme an der Petition:

http://mailing.bn-miltenberg.de/f/112025-194919/


 

8

Aus Bad Reichenhall erreichte uns folgende mail:

Ich lebe im schönen Tal Bad Reichenhall und wir haben nur einen Wald im Tal , der seit ca 6 Jahren nach und nach abgeholzt wird !!!
Wir haben eine Baum initiative gegründet und viele info begehungen unternommen. Aber leider wenig erfolgreich. Wir kämpfen gegen das Wasserwirtschaftsamt und unseren Bürgermeister und sind sehr verzweifelt und unheimlich traurig .
mit freundlichem Gruß
Gudrun Söllner

Leserbrief unserer Aktivistin Cathrin Krüger:

LB CK 12-03-2019

Wald, ein Sehnsuchtsort – Interview mit Johannes Wurm, dem neuen Nürnberger Forstbetriebsleiter

27.2.Wald_Sehnsuchtsort_SF

Interview der SÖR-Betriebe zur Baumpflege in Nürnberg

23.2.19Zabo_SF

Es kann sein, daß diese Artikel in ihrer Darstellung gedreht sind. Sie können sie im PDF-Reader auf Horizontalstellung drehen.

Aktualisierung vom 27.01.2019

Liebe Unterstützer,

in den letzten vier Wochen hat sich wieder vieles ereignet, sowohl im Positiven, als leider auch im Negativen.

Erfreulich ist das Volksbegehren Artenvielfalt, welches vom 31.01. bis zum 13.02. in Bayern stattfindet. Die Zulassung des Volksbegehrens zeigt das zunehmende Interesse der Bevölkerung an der Naturzerstörung, aber auch das zunehmende Engagement der Bürger, um dieser entgegenzutreten. So haben wir die einmalige Gelegenheit, einen Volksentscheid in Bayern herbeizuführen. Um diesen jedoch zu realisieren, sind über eine Million Unterschriften im obigen Zeitraum notwendig.

Tragen Sie sich, und Alle, die Sie für die gute Sache eines Insekten-, Vogel-, Arten- und Naturschutzes begeistern können, in Ihrem lokalen Rathaus ein! Personalausweis bitte nicht vergessen.

Im letzten Newsletter berichteten wir über den Artikel im Boten, der sich in einer Wochenendausgabe ausführlich mit der Holzindustrie in unseren Wäldern beschäftigte. So positiv das mediale Interesse an der derzeit desaströsen Holzwirtschaft ist, umso beunruhigender sind die Kommentare vom inzwischen glücklicherweise im Ruhestand befindlichen Herrn Blank, sowie der Herrn Dres. Taeger und Kölling, die den erstgenannten eigentlich kontrollieren sollten, mit ihm jedoch einträchtig ins gleiche Horn bliesen. Unser Fachmann Franz-Josef Adrian verfaßte hierzu einen treffenden Kommentar.

Der SPIEGEL berichtete über unser Treffen bei Peter Wohlleben und brachte einen doppelseitigen Artikel, welcher die bundesweite Zerstörung unserer Wälder durch staatliche Forstbetriebe ausführlich thematisierte. Als Höhepunkt folgte das Video-Interview unserer Aktivistin Claudia Blank, die sowohl in unserer lokalen BI, als auch im Kernteam der Bundes-BI sehr engagiert ist.

Unsere Petition auf change.org, welche ein neues Bundeswaldgesetz fordert, das den neuen Herausforderungen gerecht wird, hat die 50 000 Unterschriften-Grenze geknackt. Die TAZ stellte sie als Petition der Woche vor! Finden Sie bitte weitere Unterstützer, damit wir demnächst die 100 000 er Marke überschreiten.

Bestürzend fanden unsere Teammitglieder Eckhard Schulz und Herbert Fahrnbauer die massiven Eingriffe und  Fällungen im Natur- und Trinkwasserschutzgebiet Leinburg/Fuchsmühle im Gebiet Ursprung. Inzwischen kontaktierten wir die Verantwortlichen bei der N-energie. Derartige Negativbeispiele der Waldbewirtschaftung und „-pflege“ sind uns weiterhin ein Ansporn, für unseren Wald einzutreten.

In eigener Sache:

Erzählen Sie Allen Waldfreunden und Naturinteressierten von unserem Newsletter, damit wir noch mehr Unterstützer erreichen.

Anmeldung wie gehabt auf unserer Startseite rechts unten am Bildschirm unter Folgen!

Ihr Team der BI gegen die Waldzerstörung!

 


Themen:

 

  1. Volksentscheid zur Artenvielfalt – Rettet die Bienen vom 31.01. bis zum 13.02.2019.
  2. Artikel im Boten und kritischer Kommentar von Franz-Josef Adrian.
  3. SPIEGEL-Artikel und Video-Interview von Claudia Blank.
  4. Erfolgsmeldungen zur Petition.
  5. Aktuelle Missbewirtschaftung am Ursprung bei Leinburg/Fuchsmühle.
  6. SWR-Beitrag zum Thema über die intensive Waldbewirtschaftung im Pfälzer Wald mit Interview von Susanne Ecker (Kernteam der BBIWS).

 


 

1.

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Die BI gegen die Waldzerstörung unterstützt das
Volksbegehren Artenvielfalt – Rettet die Bienen!
Ziel des Volksbegehrens ist die Erweiterung des Bayerischen Naturschutzgesetzes in Richtung auf effektiveren Artenschutz, es sollen alle „Arten“, also Pflanzen und Tiere wirksam geschützt werden, nicht „nur“ die Bienen!

Bitte vom 31. Januar – 13. Februar  !!! MIT AUSWEIS !!! in Ihr/Euer Rathaus gehen
und das Volksbegehren Artenvielfalt unterzeichnen! Vielen Dank!

► HIER Ihr Rathaus finden:
https://rathausfinder.volksbegehren-artenvielfalt.de/

FOCUS Online brachte den interessanten Beitrag:

Volksbegehren in Bayern: Rettet die Bienen – so kann jeder helfen

In dem Artikel werden die Hintergründe sehr gut erläutert.

https://praxistipps.focus.de/volksbegehren-in-bayern-rettet-die-bienen-so-kann-jeder-helfen_107418

Eine nette Illustration zu dem Thema ist bei Facebook als Video einsehbar:

https://wordpress.com/post/bi-gegen-die-waldzerstoerung.org/487

 


 

2.

Erste Zeitung in Bayern greift in einem ganzseitigen Artikel unsere Pressemitteilung zur Petition auf!

DER BOTE berichtet unter der Überschrift „In der Holzbabrik“ ausführlich über die BundesBürgerInitiative WaldSchutz und thematisiert unsere Forderung nach einer anderen Waldbewirtschaftung, wie es im Lübecker Stadtwald seit vielen Jahren erfolreich praktiziert wird.

Zu Wort kam auch die Forstseite, deren – teils hahnebüchenen – Argumente durch Franz-Josef Adrian in nachfolgenden Kommentierungen auf höchst amüsante Weise widerlegt werden:

 


 

3.

Die Zeitschrift DER SPIEGEL berichtete in der Ausgabe 2/2019 – Claudia Blank von der Bürgerinitiative „gegen die Waldzerstörung“ und Kernmitglied der BundesBürgerInitiative WaldSchutz (BBIWS), wurde vom Verlag um ein Interview zu ihrem Reichswald und zur Entstehung der bundesweiten Dachverbandes angefragt.

Unter nachfolgender Überschrift erschien ein sehr gelungener doppelseitiger Artikel zu den wütenden Waldschützern aus ganz Deutschland, die sich zusammengetan haben, um sich gegen die hochtechnisierte Forstwirtschaft in ihren Bürgerwäldern zu wehren:

Auf dem Holzweg – Bürgerinitiativen fordern einen Umbau der Forstwirtschaft. Ihre Analyse: Dem deutschen Wald gehe es miserabel. Promi-Förster Peter Wohlleben unterstützt die Protestler:

https://magazin.spiegel.de/SP/2019/2/161665905/index.html

Die Wut der Waldschützer -Video – SPIEGEL ONLINE

04.01.2019 – Claudia Blank von der Bürgerinitiative »Gemeinsam stark für den Wald« erzählt im Video, warum sie gegen die Forstreform kämpft – und wie:

http://www.spiegel.de/video/wald-die-wut-der-waldschuetzer-video-99023973.html

 


 

4.

 

Erfolgsmeldungen zur Petition:

Bereits über 51 000 Waldfreunde Unterzeichner!!!!!!!!

Petition „Wälder sind keine Holzfabriken“ am 12./13.Januar 2019 in der taz als „Petition der Woche – wenn im Wald die Maschinen wüten“ vorgestellt.

Claudia Blank wurde hierzu erneut zur Situation im Nürnberger Reichswald interviewt:

http://www.taz.de/Archiv-Suche/!5559823&s=&SuchRahmen=Print/ 

Bitte unterzeichnet (bzw. laßt möglichst Viele unterzeichnen)

die Petition „Wälder sind keine Holzfabriken – es reicht!“
Hier gehts zur Petition:

 


 

5.

Brachialer Eingriff in das Naturschutz- und Trinkwasserschutzgebiet Nürnberger Land (Leinburg-Fuchsmühle, Gebiet „Ursprung“).


Trotz klarer und eindeutiger gesetzlicher Regelungen für Naturschutz- und Trinkwasserschutzgebiete wurde durch den Einsatz von Harvestern die Natur und der Boden (Grundwasserbildung) im Gebiet „Ursprung“ erheblich geschädigt. Die Bundes BI-Forderung nach einer unabhängigen Qualitätskontrolle („Third Party“) der Waldbewirtschaftung wird damit erneut bestätigt!

Unsere Teammitglieder Eckhard Schulz und Herbert Fahrnbauer haben bereits mit den Verantwortlichen Kontakt aufgenommen und haken nach!

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6.

Sendung über wütende Waldschützer

Der SWR berichtete über rücksichtlose und zu intensive Waldbewirtschaftung im Pfälzer Wald und den Dachverband BundesBürgerInitiative WaldSchutz (BBIWS).

Hier der Beitrag und das Interview mit unserem Kerngruppenmitglied Susanne Ecker von der BBIWS:

https://swrmediathek.de/player.htm?show=62add700-1a95-11e9-9a07-005056a12b4c    

Aktualisierung vom 26.12.2018

Liebe Unterstützer, nach einer längeren Pause, in der unser Team hauptsächlich mit der Bundes-BI beschäftigt war, können wir Ihnen einige Neuigkeiten präsentieren. Die von uns kritisierten Waldbewirtschaftungsmaßnahmen  der Staatsforsten führen bundesweit zu einer steigenden Anzahl an Bürgerinitiativen, die mit uns kooperieren.  In der Zwischenzeit sind bereits zwölf Bundesländer vertreten.

Durch gemeinsame Anstrengungen ist es in den letzten Monaten gelungen, eine Petition für ein neues Waldschutzgesetz zu initiieren (s.u.). Der Start war am 01.12. und in den ersten zwei Wochen fanden sich bereits über 30000 Zeichner. Wir hoffen, daß Sie sich daran beteiligen und möglichst viele weitere Förderer für unsere Sache begeistern können.

Auch lokal finden sich immer mehr Artikel zum Thema Wald in den Zeitungen. So wurde nach einem Interview von Herbert Fahrnbauer und Eckhard Schulz ein ganzseitiger Artikel in der Wochenendausgabe des Boten veröffentlicht. Auch wenn wieder einmal den Staatsforsten eine Plattform geboten wurde, ihre teils fadenscheinigen und nicht nachvollziehbaren Argumente zu präsentieren, erschien der Artikel in seiner Aussage als einer der ersten neutral und nicht als alleinige Werbung für die Staatsforsten. Eine der nächsten Aktualisierungen wird sich noch mit dem Artikel und den fragwürdigen Aussagen beschäftigen und Sie informieren.

Die Aussage des Redakteurs, Petitionen seien nur ein zahnloser Tiger, sollten wir jedoch gemeinsam widerlegen. Somit nochmal unsere Bitte: finden Sie so viele Unterstützer für unsere Petition wie möglich.

Vom Ausmaß des Interesses der Medien zeugt das SPIEGEL-Interview an der Waldakademie bei Peter Wohlleben in Wershofen. Wir hoffen, daß die aktuellen Unruhen beim SPIEGEL nicht dazu führen, daß der versprochen Artikel, welcher in einer der beiden kommenden Ausgaben erscheinen sollte, verschoben oder gestrichen wird. Nach Veröffentlichung werden wir Sie im darauffolgenden Newsletter nochmal darauf hinweisen.

Im zweiten Thema werden wir ein Résumé des Vortrages von Norbert Panek zeigen.

Am Ende folgen einige wichtige aktuelle Themen und Links. Wir bitte Sie auch um Unterstützung der anderen aufgeführten Petitionen.

Mit dieser Aktualisierung verabschiedet sich Ihr Kernteam der BI gegen die Waldzerstörung von einem sehr erfolgreichen Jahr 2018 und wünscht uns Allen Alles Gute und viel Erfolg im Neuen Jahr 2019.


Themen:

 

  1. Waldschutz-Petition der BBIWS (BundesBürgerInitiativeWaldSchutz)
  2. Zusammenfassung des Fachvortrages von Norbert Panek im Rahmen des SPIEGEL-Interviews an der Waldakademie.
  3. Antwort von Claudia Blank an die NN bzgl. des Artikels von Roland Blank
  4. Aktuelles.

 

1.

Am 01.12. startete die seit Monaten vorbereitete Petition für ein neues Waldschutzgesetz.

Wir bitte um Teilnahme unter folgendem Link:

https://www.change.org/p/wälder-sind-keine-holzfabriken-es-reicht-wir-fordern-ein-neues-bundeswaldgesetz-juliakloeckner-svenjaschulze68

Leiten Sie den Link möglichst zahlreich an weitere Unterstützer und Interessierte weiter!

Im nachfolgenden Link sind die Hintergrundinformationen zur Petition ausführlich beschrieben:

petitionen-und-aktionen

Wir empfehlen, die äußerst informativen Veröffentlichungen auf der Homepage der Bundes-BI zu lesen. Sie geben neben aktuellen Themen die Geschehnisse aus den anderen Bundesländern wieder.


 

2.

In seinem Fachvortrag im Rahmen des SPIEGEL-Interviews führte unser Experte Norbert Panek folgende Defizite und Forderungen auf:

– Baumbestände sind weitgehend naturfern.
– Zu wenig alte (reife) Wälder, nahezu komplettes Fehlen von Alters- und
    Zerfallsphasen.
– Zu wenig (markierte/ gesicherte) Biotopbäume.
– Latenter Mangel an (ökologisch wertvollem) Totholz.
– Nur noch geringe Anteile alter, vorratsreicher (Buchen-) Wälder sowie nur
     verschwindend geringe Anteile von geschützten (Buchen-)Waldflächen mit
     natürlicher Entwicklung.
– Schutzgebiete meist zu klein, forstliche Nutzung darin kaum eingeschränkt.
– 5 bzw. 10% – Zielforderung der Biodiversitäts-Strategie nicht erfüllt!
– Integrative“ Maßnahmen scheitern !!!
– Vorrang der Gemeinwohlfunktionen (Schutz + Erholung) im öffentlichen Wald
    gesetzlich festschreiben!
– Leitbild: Waldökologisch ausgerichtete Extensivierung der Holznutzung,
    Einzelbaum-Nutzung, kleinflächig rotierend, Belassen von Terminal- und
    Zerfallsphasen, Schirmschlag-Verbot, strikte Abkehr vom Altersklassenwald.
– Auswahl der Baumarten auf der Grundlage der potenziellen natürlichen Vegetation.
– Langfristige Erhöhung der Holzvorräte auf mind. 500 m³ je Hektar.
– Reduzierung der Pflege- und Durchforstungseingriffe (Prinzip des „minimalen
    Einsatzes“).
– Einstellung der forstlichen Nutzung in bestehenden Waldnaturschutzgebieten;
    Schaffung von nutzungsfreien Kernzonen in Wald – in FFH-Gebieten (20–30%).
– Aufbau eines repräsentativen Systems von nutzungsfreien Waldflächen (bis
   1.000 ha); Ausweisung weiterer Nationalparks (siehe PANEK & KAISER 2015)
   und Waldwildnis-Gebiete > 1.000 ha.

 


 

3.

Sehr geehrter Herr Müller,
um Ihre Leserschaft in Spannung zu halten und um eine ausgewogene Berichterstattung herzustellen, nachfolgend unsere Antwort auf den fast ganzseitigen Artikel im heutigen Bayernteil, der Herrn Forstbetriebsleiter Roland Blank einmal mehr im Interview Gelegenheit gab, seine Sichtweise über den Zustand des Nürnberger Reichswaldes darzulegen.
Die von Herrn Blank im Interwiev mit der NN wiedergegebene doch sehr beschönigenden Äußerungen, können die Mitglieder der Bürgerinitiative „gegen die Waldzerstörung“, so nicht unkommentiert stehen lassen. Deren Kernmitglieder, Herbert Fahrnbauer, Eckhard Schulz, Dr. Dr. Roland Rippel und Claudia Blank, haben nicht umsonst eine Bürgerinitiative im Nürnberger Land gegründet, denn wenn ein Forstbetriebsleiter allen Ernstes die irreparablen Bodenschädigungen mit schwersten Erntemaschinen mit den Bodenschäden einer „Radieschen-Ernte“ vergleicht, dann ist das nur ein Beispiel von vielen, die besorgte und wütende Waldfreunde bis an den Rand der Verzweiflung oder gar aus ihrem Bürgerwald getrieben haben. Eben weil Bitten um Mäßigung bei der Holzernte keinerlei Zugeständnisse brachten und selbst in Naherholungsgebieten überenge Rückegassennetze geschlagen wurden oder in Brutzeiten über Jahre hinweg sogar mehr Holz eingeschlagen wurde, als in den Wintermonaten, hat sich überhaupt erst eine Bürgerinitiative im Nürnberger Land gründen müssen! Herrn Blank kann sich im verdienten Ruhestand auch die Entstehung des Dachverbandes BundesBürgerInitiative WaldSchutz (BBIWS) auf die Fahne schreiben, in der inzwischen Bürgerinitiativen aus zwölf Bundesländern gemeinsam gegen ebensolchen „Waldfrevel“ durch Staatliche Forstbetriebe vorgehen. Alle BI-Mitglieder aus Bayern arbeiten inzwischen fast ausschließlich auf Bundesebene: Herbert Fahrnbauer als Pressesprecher der BBIWS und Claudia Blank als Kernmitglied. Sie alle waren gerade mit Blick auf die Waldbewirtschaftung im Nürnberger Reichswald  an der Erstellung einer Petition „Wälder sind keine Holzfabriken – es reicht!!! – Bürger fordern ein neues Bundeswaldgesetz“ beteiligt.
Diese wurde am 1.12.  gestartet mit dem Ziel einer Änderung des Bundeswaldgesetzes, um für mehr tatsächlichen Waldschutz in Deutschlands öffentlichen und kommunalen Wäldern einzutreten. Peter Wohlleben, Deutschlands bekanntester Förster bot daraufhin seine Schirmherrenschaft und Unterstützung mit seiner Waldakademie an.
Der Art und Weise der Waldbewirtschaftung im NÜRNBERGER REICHSWALD, für die Herrn Roland Blank verantwortlich war, für den selbst Vogelhorstbäume „verlorenes Kapital“ waren (Zitat aus dem Franken-magazin, Ausgabe 5/2015) und der in erster Linie kompromisslos die staatlich geforderten Holzerträge sicherte, ist eine bundesweite Petition zu verdanken, die vom change.org-Team aufgrund des rasanten Unterzeichneransturmes als besonders förderungswürdig ausgewählt, unterstützt und vorangetrieben wird.
Bereits nach 11 Tagen haben 25 000! für ein neues Bundeswaldgesetz unterschrieben:
Die Fotos im Petitionsvideo enstanden zum Großteil im Nürnberger Reichswald. Anhängendes Bildmaterial – entstanden im Sebalder Reichswald – darf unter Nennung der Bildautorin (Claudia Blank) gerne verwendet werden.

Vielen Dank im Voraus für die Berücksichtigung der anderen Sichtweise und der anhängenden Pressemitteilung, die bereits in einigen anderen Zeitungen abgedruckt wurde und deren Petitionsanliegen von den ersten Verbänden beworben wird. Auch der SPIEGEL wird in Kürze über uns und den Dachverband berichten, dessen Reporter wir bereits im Interview von unseren Erfahrungen aus Bayern-  insbesondere dem Nürnberger Reichswald – berichten konnten.

Mit waldfreundlichen Grüßen
Claudia Blank

4. 

1. Infos zu unseren Mitglieds-BIs:

1.1.
BBIWS – Mitglied Walter Trefz im TV – Sendung Frontal 21 – Deutscher Wald in Gefahr –akute Bedrohungen für das Ökosystem:
1.2.
Silvia Wagner, von der BI pro Ettersberg, freut sich über Erfolge und bisher Erreichtes beider Waldbewirtschaftung:
S.W. wörtlich:
„Wir bleiben bei unserer Forderung nach dem Lübecker Modell, denn wir
wollen keine Harvester – auch keine Prototypen – und bauen auf das bisher Erreichte auf!“
1.3. Susanne Ecker aus dem Pfälzerwald (Rheinland-Pfalz) hat es satt mit dem Schreddern von gesunden Straßenbäumen und geht an die Öffentlichkeit:

2. Wichtige Petitionen, bitte unterstützen und teilen!

2.1. Petition Rumänien
2.2. RWE will weiter Wald für Kohle roden
2.3 Bericht über eine abgeschlossene Petition:
2.4. Aus dem UNESCO Geo-Naturpark Odenwald in Südhessen soll ein riesiges
Windkraftwerk gemacht werden! Mehr als 3000 ha Wald sind in Gefahr und mit ihm vomAussterben bedrohte Waldbewohner wie Schwarzstorch, Mopsfledermaus und Milan.

3. Interessante Sendungen und Artikel:

3.3. GRÜNE lassen uralten Märchenwald in Hessen abholzen.
Teile des Naturparks Reinhardswald sollen Windrädern weichen. Während sich die Grünen noch immer als Partei des ökologischen Gewissens und als Inbegriff des Naturschutzes verkaufen, haben sie als Regierungspartei wenig Skrupel, im Namen der Energiewende jahrhundertealteBaumbestände abholzen zu lassen:
3.4. 120 Organisationen fordern ein Ende des „Biomasse-Wahns“ – auch die BBIWS wird sich anschließen:
3.5. Anhängend: Leibziger Internet Zeitung stellt Lübecker Modell als Vorbild für Wälder in Deutschland und Europa vor!

4. Neues von den Naturschutz- und Umweltverbänden und der Naturwald Akademie:

4.1. Natur ist wichtiger als Holz:
anhängend die aktuelle Pressemitteilung von NABU und der Naturwald Akademie!
Umfrage_Wald_2018_forsa
4.2. Studie von Greenpeace: Naturschutzgebiete in Bayern und erlaubte Forstwirtschaft mit Fallbeispielen:
4.3. Anhängend zwei Presseerklärungen von Greenpeace Saar zum Waldzustand im
Saarland:
4.4. Argumentationshilfe bei übermäßiger Entnahme alter Bäume – Eine PM von Greenpeace:

5. Neues von der BBIWS:

5.1. Als Argumentationshilfe für Waldschützer gibt es auf unserer Webseite nun eine neue Rubrik: „Förstermärchen“ – erzählt von Franz Josef Adrian, nun auch aktives BBIWS, Mitglied und Inhaber der höchst informativen Webseite
„Wälder in Deutschland“ franzjosefadrian:
Hier das Märchen vom „zusammenbrechenden Wald“:
Hier das Märchen vom „artenarmen Buchenwald“:
und das Förstermärchen von der Nachhaltigkeit
(Share Buttons sind aktiviert! Also gerne fleißig teilen unter Angabe des Autors!)
5.2. Schon entdeckt?! Die BBIWS hat auch eine eigene Facebook-Seite:

6. Neuigkeiten zu Peter Wohlleben:

Peter Wohlleben übernimmt die Schirmherrschaft zur Petition der BBIWS
zur Novellierung des Bundeswaldgesetzes und fordert in einem Video zum Unterzeichnen auf:


Wir wünschen allen eine interessante Lektüre!

Aktualisierung vom 25.09.2018

Themen:

 

  1. BI beim Tag der Regionen am 30.09. in Ezelsdorf vertreten.
  2. Sie erhalten keinen Newsletter mehr?
  3. Neuigkeiten auf der Homepage der Bundes-BI (BBIWS).

 


 

1.

 

Tag der Regionen am 30.09. in Ezelsdorf/Burgthann.

 

Der bundesweite stattfindende Aktionstag bietet ein „Schaufenster in die Region“. Es geht darum, den Veranstaltungsort und die Vielfalt an regionalen Initiativen und Produkten, Handwerk, Dienstleistungen und Kultur oder regionales Engagement lebendig zu präsentieren.

Unsere BI ist in der Heischbühlstraße am Stand 14 (gelber Bereich) vertreten. Es wurde zwar leider vergessen, uns im Flyer aufzuführen, jedoch sind wir am Ende der Straße zu finden.

Neben reichlich Informationen und persönlichen Gesprächen an unserem Stand bietet Claudia Blank ein ausgefeiltes Kinderprogramm an.

Wenn Sie folgenden Link anklicken, gelangen Sie zum Flyer der Veranstaltung:

https://burgthann.de/download/aqo0hrvjlcstckbfaigqujkq8qq/FlyerTDR_2018.pdf?ITServ=agccpqb30q92akrb31e6l589cfj

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!


 

2.

Wie im letzten Newsletter vom 08.08.2018 berichtet, mußten wir Alle, die sich auf unseren Aufruf nicht gemeldet haben, aus unserem Verteiler entfernen.

Falls Sie unsere Benachrichtigungen wieder erhalten möchten, können Sie sich jederzeit wieder anmelden:

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Einfach den Cursor (Pfeil) rechts auf die grüne Fläche bringen, dann werden Sie aufgefordert, Ihre e-mail-Adresse einzugeben.

Anschließend können Sie sich amelden.

Wir freuen uns auf Sie!


 

3.

Unter dem Link

https://www.bundesbuergerinitiative-waldschutz.de

finden Sie viele Neuigkeiten unserer bundesweiten Vereinigung, sowie aller beteiligten Bürgerinitiativen.

Aktualisierung vom 08.08.2018

Themen:

 

  1. Datenschutzgesetz.

  2. Nächstes Treffen  der BI gegen die Waldzerstörung am 21.08.

  3. In eigener Sache.

  4. Leserbrief von Eckhard Schulz zur Ortsbegehung in Pyrbaum.

  5. Zusammenfassung von Herbert Fahrnbauer  zum „Hilferuf aus Pyrbaum“

  6. Sehr aktuelles Thema: Artikel „Trockene Wälder aus der Luft im Blick“ von Claudia Blank.

 


 

1

Liebe Unterstützer, um mit dem Datenschutzgesetz nicht in Konflikt zu geraten, bitten wir Sie, uns eine kurze Nachricht auf unsere e-mail-Adresse (info@bi-gegen-die-waldzerstoerung.org) zukommen zu lassen, daß Sie einverstanden sind, weitere Newsletter und Updates von uns zu erhalten.
Ein ja ohne jeden weiteren Text ist vollkommen ausreichend.
Ansonsten gehen wir davon aus, daß Sie nicht weiter benachrichtigt werden möchten und streichen Sie aus unserem Verteiler.
Falls Sie sich im Urlaub befinden oder längere Zeit abwesend sein sollten, können Sie sich jederzeit wieder auf unserer Homepage anmelden.

 

2

Wir planen unser nächstes öffentliches Treffen am 21.08. an unserem Gründungsort im Cafe Bernstein in Feucht um 19:30 Uhr (Fischbacher Straße 10, 90537 Feucht).

Dort werden wir Sie über die aktuellen Neuigkeiten und Aktivitäten unserer BI und bundesweit unterrichten.
Weiterhin möchten wir mit Ihnen die weitere thematische Ausrichtung der BI gestalten. Aus diesem Grund bitten wir um zahlreiches Erscheinen.

3

Da die zunehmenden Aufgaben und Tätigkeiten uns zeitlich sehr auslasten, bitten wir Interessierte, die uns unterstützen möchten, bei dem Treffen zu erscheinen. Spezielle Fähigkeiten sind dafür nicht vonnöten.
Hierbei geht es um Organisationstätigkeiten, Teilnahme/Vertretung an Veranstaltungen, Verteilung von Informationsmaterial etc.
Weiterhin benötigen wir für Ausstellungen im Außenbereich (wie z.B. in Bamberg) ein Zelt zum Schutz und besseren Darstellung unseres Bildschirms, etwa in den Maßen 3×3 oder 3×4 m. Falls jemand ein derartiges Zelt wenige Male im Jahr für ein paar Tage zur Verfügung stellen kann, oder auf Dauer nicht mehr braucht, wären wir sehr dankbar, wenn Sie es uns zur Verfügung stellen könnten.

4

Leserbrief zum Artikel “Autobahnen2 im Wald sorgen für Zunder vom

24.7.2018

Ich war wohl auf einer anderen Veranstaltung. Eigentlich sind die Forstmitarbeiter
der Staatsforsten zu bedauern, denn sie sind die absolut weisungsgebundene
Befehlsempfänger, ihnen bleibt kein Handlungsspielraum in Ihrer Tätigkeit im
Wald. Das legte die CSU mit der Forstreform 2005 fest. Der weichgespülte Bericht
enthält vor allem die mit Worthülsen gespickten Rechtfertigungen des
bayerischen Staatsforstes. Zu gezielten kritischen Fragen gab es nur
ausweichende und unverständliche Erklärungen bzw. konnten gar nicht gestellt
werden. Warum z.B. hält der Staatsforst die Selbstverpflichtung von 30 Meter
Rückegassenabstand nicht ein? Wie hoch ist der Verlust an Produktionsflächen
durch diese Rückegassen? Und wieviel Festmeter Holz können dadurch nicht
mehr nachwachsen? Wie hoch sind die Wurzel-Schäden an den Randbäumen der
Rückegassen? Es ist nicht nachvollziehbar, daß wir unsere Wälder für den Export
derart ramponieren. Vor dem Gesetz sind wir alle gleich. Warum aber darf dann
der Forst während der Vogelbrut- und Aufzuchtzeit in den Wäldern ungehindert
wüten, während jeder andere Bürger strafrechtlich verfolgt wird? Diese rechtliche
Ungleichbehandlung ist ebenso nicht hinnehmbar wie die Tatsache, daß die
Staatsforsten 145.000 ha Rückegassen kahl schlagen und trotzdem keine
entsprechenden Ausgleichsmaßnahmen, sprich Aufforstungen, durchführen
müssen, wozu sonst jeder Bürger rechtlich verpflichtet ist. Und ein letzter
Gedanke: Die allein wirtschaftliche, sprich auf Gewinnmaximierung getrimmte
Ausbeutung des Waldes, entspricht nicht den gesetzlichen Vorgaben. Das
Bundesverfassungsgericht bestätigte dies und urteilte bereits 1990:
„Die Bewirtschaftung des Korperschafts- und Staatswaldes dient der Umwelt- und Erholungsfunktion des Waldes, nicht der Sicherung von Absatz und Verwertung forstwirtschaftlicher Erzeugnisse. Die staatliche Forstpolitik fordert im Gegensatz zur Landwirtschaftspolitik weniger die Betriebe und die Absetzbarkeit ihrer Produkte als vielmehr die Leistungsfahigkeit des Naturhaushalts“
(BVerfG, Urt. v. 31.05.1990, NVwZ 1991, 53)
Es ließe sich ein leicht veränderter Text von Horst Stern hinzufügen:“ Der Forst kennt von allem den Preis aber von nichts den Wert.“
Eckhard Schulz

5

Hilferuf aus Pyrbaum, Verwüstungen am Stachelweiher (Einladung durch Sigi Hauff, Christine Garibasch)

Vertreter der BI „gegen die Waldzerstörung“  (E.Schulz, H.Fahrnbauer) unterstützten die betroffenen Bürger vor Ort bei der Diskussion mit den verantwortlichen Forstleuten der Bayerischen Staatsforsten (die Herren M. Schafferhans, B.Wallraff) im Waldgebiet am Stachelweiher. Bei der Diskussion wurden folgende Punkte im Detail angesprochen:

  • Planung der Holzerntemaßnahmen:In der Diskussion zeigte sich, dass die entscheidenden und damit maßgeblichen Planungskriterien für die durchzuführende Holzernte im Wesentlichen durch den aktuell zu erzielenden Holzpreis, den zu verarbeitenden Holzbedarf der Sägewerke, die Einhaltung der aktuell verhandelten Verträge mit den Subunternehmern und deren Auslastung/Verfügbarkeit bestimmt werden. Aus der Sicht der BI werden so wichtige Kriterien wie beispielsweise Einflüsse der sensiblen Bodenstruktur, des Wetters und der Jahreszeit (Temperatur, Regen, etc.), Rücksichtnahme auf Vogelbrutzeiten, Naturschutz und Erholungsfunktion Wald dabei nur mit einer sehr geringen Priorität berücksichtigt. Dies wurde auch bei den durchgeführten Holzerntemaßnahmen am Stachelweiher so gehandhabt, wo man davon ausging, dass der bekanntermaßen sensible Boden keinen Schaden erfährt, da er bei einer vergleichbaren Maßnahme in der Vergangenheit auch keinen Schaden erfahren hat.
  • Rückegassen:Den Rahmen für dieHolzerntemaßnamen bilden verschiedene Richtlinien und Verordnungen, in denen beispielsweise die Abstände der einzelnen Rückegassen zueinander festgeschrieben werden. Nach Ansicht der BI liegen die Abstände der Rückegassen häufig unter den von den Bayerischen Staatsforsten genannten 30 Metern, die tatsächlichen Abstände liegen in der Regel zwischen 17 und 25 Metern. Das in den Rückegassen verteilte Reisig dient nach Aussage der Forstleute dazu, den Boden vor den schweren Erntemaschinen zu schützen. Diese „staubtrockenen“ Reisig-mengen stellen nach Ansicht der BI gerade bei der derzeitigen länger andauernden Trockenperiode eine große Gefahr für die Entstehung von Waldbränden dar. Dies wurde von den Vertretern des Forstes so nicht gesehen, mit dem Hinweis auf einen Waldbrand in 10 Jahren. Die Vertreter der BI wiesen in diesem Zusammenhang auch nochmals deutlich auf die drastische Reduzierung der Waldfläche durch die angelegten Rückegassen hin, da auf den Rückegassen auch längerfristig kein Baum mehr wächst. Die Ursache dafür liegt insbesondere am Einsatz der schweren Erntemaschinen (Forwarder), die die Bodenstruktur  nachhaltig zerstören und das Wurzelwerk der angrenzenden Bäume erheblich schädigen.
  • Totholz:Die Bedeutung des stehenden und liegenden Totholzes im Wald hinsichtlich der Artenvielfalt (Höhlen für Spechte, Fledermäuse, Insekten) konnte von den Forstleuten nur bestätigt werden. Bei der Begehung konnte aber kein stehendes oder liegendes Totholz (alte abgestorbene Bäume) gesichtet werden.
  • Horstbäume:Die Frage der BI nach der Anzahl der tatsächlich vorhandenen Horstbäume im Revier konnte von den Forstleuten leider nicht beantwortet werden. Sie wiesen darauf hin, dass es dazu in naher Zukunft eine detailliertere Untersuchung geben wird.
  • Naturschutz und Erholungsfunktion des Waldes:Die BI unterstrich nochmals deutlich, dass neben der wirtschaftlichen Nutzfunktion des Waldes mit dem Fokus auf maximaler Holzernte insbesondere auch dem Naturschutz und der Erholungsfunktion des Waldes ein wesentliches Gewicht eingeräumt werden müssen. In diesem Zusammenhang sieht die BI aktuell eine Verteilung von mehreren 100% bei der Holzernte und jeweils 0% beim Naturschutz und der Erholungsfunktion. Die Antwort „Ja“ auf die Frage „ob denn der Wald jetzt in diesem Zustand für die nächsten 10 Jahre so bleibt“ bestätigt den Eindruck der BI. Der Hinweis der BI auf das „Insektensterben“ und den deutlichen Rückgang der Artenvielfalt wurde von den Forstleuten mit dem Hinweis auf die Landwirtschaft als Verursacher beantwortet.
  • Qualität der Holzernte:Angesichts der enormen Größe der Forstreviere und einer möglichst kostengünstigen Vergabe der Holzerntemaßnahmen an Subunternehmer bezweifelte die BI die Qualität der durchgeführten Holzerntemaßnahmen. Die Forstleute wiesen in diesem Zusammenhang auf ein Punktesystem zur Bewertung der Subunternehmer hin.
  • Waldbewirtschaftung:Die Frage der Bayerischen Staatsforsten nach einem besseren Bewirtschaftungsmodell wurde von der BI mit dem Hinweis auf das „Lübecker Modell“ beantwortet.
  • Ausblick:Für den Oktober 2018 ist ein weiteres Gespräch geplant, zu dem Herr Hauff einladen wird.

 

Herbert Fahrnbauer

6

Waldbrandgefahr durch Intensiv-Forstwirtschaft im Nürnberger Reichswald

Infolge des Klimawandels nehmen Waldbrände und Wetterextreme besorgniserregend zu. Immer öfters wird die höchste Gefahrenstufe 5 ausgerufen und Luftbeobachtungen durchgeführt. Im Hinblick auf den zunehmenden Dürrestress im Reichswald ist die hochtechnisierte Holzindustrie unverantwortlich. Trotz extremer Wetterlage betreiben die Bayerischen Staatsforsten eine ganzjährige Holzernte, ohne Rücksicht auf Witterung und Bodenverhältnisse, wie derzeit wieder im Sebalder Reichswald beim Hinteren Steinberg. Dort wurden bei einer weiteren großflächigen Durchforstung mit schwersten panzerartigen Fahrzeugen in dichten Abständen die üblichen Rückegassen geschlagen, Boden verdichtet und das Kronendach weitreichend aufgerissen. Die Summe aller Rückgassensysteme und aller Forststraßen, die für schwereTechnik immer breiter werden, wirken sich aber auf das Waldinnenklima negativ aus. Extremwetterlagen wie Hitze- und Trockenperioden werden dadurch viel schlechter abgepuffert. Der Wald wird in Zeiten des Klimawandels zusätzlich geschwächt. Durch die intensiven Eingriffe und Auflichtungen in und entlang der Rückegassen, wird das natürliche feuchte Waldinnenklima beseitigt, und die Wälder durch steigende Temperaturen trocken und brennbar gemacht. Das auf den Rückegassen aufgetragene konzentrierte Reisig kann bei einem Waldbrand als Katapult für Bodenfeuer dienen und zu einem kaum bekämpfbaren Kronenfeuer auswachsen, das sogar große Schneisen überspringt. Die freien langgezogenen Schneisen fungieren als Windkanal und können im Brandfall Glut und Flammen bei einfahrendem Wind noch befeuern. Rückegassenbr.nde sind extrem schwer zu bekämpfen. Hinzu kommt, dass der verdichtete Boden in den Gassen bei Extrem-Niederschlägen kein Wasser mehr speichern kann und dieses durch raschen Ablauf die Hochwassergefahr erhöht. Dabei hat der Waldboden eine besondere Funktion in Hinblick auf den Feuchtigkeitshaushalt und für unser Trinkwasser. Diese Wasservorräte sind aber elementar, um auch nach längerer Trockenzeit Pflanzen, Quellen und Bäche mit Wasser versorgen. Den Waldboden auf 20-30 Prozent der Fläche vorsätzlich für Erntezwecke zu schädigen, ist daher nicht nachvollziehbar im Hinblick auf die steigenden Temperaturen. Auch Harvesterbrände durch technische Defekte sind keine Seltenheit, wie zum Beispiel 2017 in Fischbach, als infolgedessen 200 qm Wald verbrannten. In Anbetracht dieser Gefahren durch den Einsatz von Schwertechnik in den öffentlichen Wäldern, sollte Holzernte wieder durch kleinere Forstmaschinen, Waldarbeiter und Rückepferde bodenschonender gemacht werden.

Claudia Blank

 

Weiterhin möchten wir Sie auf viele weitere aktuelle Themen und Beiträge auf der Homepage unserer Bundes-BI (http://www.bundesbuergerinitiative-waldschutz.de),                                   sowie aller weiteren Partner-Initiativen, die auf der Seite gelistet sind, hinweisen.

 

Ihr Team der BI gegen die Waldzerstörung

 

 

Aktualisierung vom 11.7.2018

Themen

  1. Hilferuf aus Pyrbaum: Verwüstungen am Stachelweiher.
  2. Rückblick auf die 5 vor 12 Wanderung am Bodenlehrpfad Kalchreuth am 10.06.
  3. Zeitungskommentar von Claudia Blank zur Schönmalerei der Staatsforsten.
  4. Bericht zur Demo für den Bamberger Hauptsmoorwald.

 

1

Frau Garibasch sandte uns einige Fotos und einen Zeitungsartikel über die Tätigkeiten der Staatsforsten in einem Waldstück bei Pyrbaum am alten Kirchenweg, welche von einem Subunternehmer durchgeführt wurden.

Nachdem der Wald in diesem Gebiet über 30 Jahre wohl verschont blieb, schlugen die Staatsforsten am Vatertag umso zerstörerischer zu. Erschwerend kam hinzu, daß die Arbeiten in einem wasserreichen, sensiblen Gebiet durchgeführt wurden.

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Hierbei wurden die üblichen Fehler gemacht, auch wenn sie durch Ausnahmeregelungen legalisiert sein sollten:

  • die Abstände der Rückegassen, die 30 m betragen sollten, wurden nicht selten auf 22 m reduziert.
  • Fällungen während der Brutzeiten.
  • Feuchte Wege, auf denen die Harvester geradezu Gräben hinterließen, die inzwischen von den Staatsforsten mit Schotter und lokalem Meterial verfüllt wurden.

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Zum Größenvergleich können Sie das Mountain-Bike in dem Graben heranziehen.

Die Liste der Schäden könnte man in bekannter Manier fortführen.

Da der Zeitungsartikel über die starken Verwüstungen in Teilen des Pyrbaumer Walds am Stachelweiherund  reichlich öffentliches Interesse hervorrief, organisiert Herr Hauff von der Ortsgruppe der Grünen in Pyrbaum eine Ortsbegehung am Stachelweiher in Pyrbaum am Montag, den 16.07. um 17 Uhr, um allen Beteiligten den bestmöglichen Informationsstand zu geben und einer Aufklärung näher zukommen. Interessierte sind willkommen!

Eingeladen werden neben Pressevertretern auch weitere Sachverständige für Forstwirtschaft.

Parkmöglichkeit an der NM6 Pyrbaum Richtung Allersberg, ca 1 km nach Ortsende (siehe Bild)

Vertreter unserer BI werden vor Ort sein und stehen bei Fragen und Unterstützungswünschen zur Verfügung!

 


 

2

Nachfolgend der Bericht von unserem BI-Bodenexperten Prof. Dr. A. Skowronek zu unserer 5 vor 12 – Wanderung am 10.6. am Bodenlehrpfad bei Kalchreuth.

Neben den vielen fachlichen Neuigkeiten, die sehr verständlich und unterhaltsam vermittelt wurden, beeindruckte mich die Tatsache, wie lange es dauert, bis die sehr dünne und verletzliche obere Bodenschicht für ihre Entstehung braucht. Dadurch wurde mir erst klar, wieso es bis zur nächsten Eiszeit dauert, bis die von den schweren Erntemaschinen geschädigte Bodendecke braucht, um zu regenerieren.

 

Holzernte und Bodenschutz im Sebalder Reichswald:

Bodenbefahrbarkeit und Bodenfruchtbarkeit

Protokoll zur zweiten„5VoR12-Wanderung“

unter der Reihe

„Der Reichswald – staatlicher Holzacker oder Bürgerwald und Lebensraum?“

der Bürgerinitiative gegen die Waldzerstörung

Sonntag, 10. Juni 2018, 10-13 Uhr

von

 Armin Skowronek

[askowronek@uni-bonn.de, www.boden.uni-bonn.de]

 Boden ernährt uns – und den Wald. „Dabei gilt der Boden als fruchtbar, wenn er eine standortsspezifische, artenreiche, biologisch aktive Lebensgemeinschaft, eine typische Bodenstruktur sowie eine ungestörte Abbaufähigkeit der Vegeteationsrückstände aufweist. Das Wachstum und die Qualität der Pflanzen sollen nicht beeinträchtigt werden. Auf den Wald bezogen muss die Selbsterhaltung der standortstypischen Lebensgemeinschaft Wald mit Naturverjüngung nachhaltig gewährleistet werden. Nur natürliche Faktoren dürfen das Wurzelwachstum der standortsgerechten Baumarten beeinträchtigen.“ – so der Leitsatz des Bodenschutzes in der Schweiz (Lüscher et al.2008, S. 19).

Es galt, die hochmechanisierteHolzernte in den Bayerischen Staatsforsten hinsichtlich ihrer Wirkung auf die Bodenfruchtbarkeitin den Rückegassen, die zur produktiven Holzbodenflächedes Waldes gehören, einschätzen zu lernen. Dazu wurden 6 Profilgruben des Bodenlehrpfads Kalchreuth-Wolfsfelden [siehe: www.lfu.bayern.de/boden/bodenlehrpfade] und ei-nige am selben Weg gelegene, ältere Rückegassen aufgesucht.

Die Bodenbefahrbarkeitwurde an zwei Merkmalen festgemacht: an der organischen Substanz(organische Auflagen + Humusformen) und an der Korngrößenzusammensetzungdes Mineralbodens (A-, B- u. C-Horizont). Deren Eigenschaften bestimmen Luft-, Wasser- und Nährstoffhaushalt von Böden. Veränderungendurch Befahrungbeinflussen daher auch die Bodenfruchtbarkeit.

Info: Infotafel / Bodenlehrpfad

 Station 1: Gestein – der Baustoff für den Boden

DSC_0190

Braunerdeaus Feuerletten: Der Boden ist gegenüber Befahrungwegen seiner differenzier-ten organischen Auflage (L/Of/Oh) verwundbar, der sandige Mineralboden dagegen nicht. Die Bodenfruchtbarkeitwürde beeinträchtigt, weil in diesem sehr sauren (podsoligen) Boden schon natürliche Nähstoffkreisläufe entkoppelt sind.

Station 2: Kleine Körner – große Wirkung

Pelosolaus Feuerletten: Hier sind sowohl die – ebenfalls differenzierte– organische Substanz (L/Of/Oh/Ah) als auch der sehr tonigeMineralboden bei Feuchtigkeit äußerst empfindlich gegenüberBefahrung. Der Landwirt nennt solche Böden „Minutenböden“.

Station 3: Was macht der Kalk im Boden?

Pararendzinaaus Feuerlettenmergel: Die günstigste Humusform Mullzeichnet diesen stark humosen Boden aus. Sie darf keinen Schaden durch Befahrungnehmen, sonst sind – wegen der Flachgründigkeit des Bodens – Nährstoffgleichgewichte gefährdet.

Station 4: Boden und Wasser – eine erfolgreiche Verbindung

Pseudogleyaus Feuerletten: Bewertung wie Station 2.

Station 5: Pflanzen und Tiere

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Podsol aus Rhätsandstein: Bewertung wie Station 1.

Station 6: Boden als Grundlage stabiler Wälder / Waldboden

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Station 8: Die organische Substanz – verstecktes CO2im Boden

Braunerdeaus sandiger Deckschicht: Bewertung wie Station 1.

Die Bodenprofile des Lehrpfades lassen auf engstem Raum eine große Vielfalt an Bodentypen und Bodenarten erkennen. Diese muss eine hochmechanisierte Holzernte unbedingt beachten, d. h. standörtlichund zeitlichoptimal managen, sonst wird die Bodenfruchtbarkeitin den Rückegassendrastisch abnehmen – so wie es entlang des Bodenlehrpfades schon zu beobachten ist.

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Schweizer Waldbodenkundler haben eine Spurentypologie entwickelt, mit der man die unterschiedliche Beeinträchtigung der Bodenfruchtbarkeit nachBefahrungrelativ genau einschät-zen kann (Lüscher et al.2008). Sie hat inzwischen weite Verbreitung in Wissenschaft und Praxis gefunden. Anhand des beigelegten Schaubildes kann man Fahrspuren auch selbst typisieren (siehe Figur).

Literatur

 Lüscher, P., S. Sciacca & O. Thees(2008): Betrebungen zur Verbesserung des Bodenschut-zes in der Schweiz. – LWF aktuell 67/2018: 19-21, Weihenstephan (Selbstverlag).

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Die Teilnehmer hatten eine eindeutige Meinung!


 

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Hier die Antwort von Claudia Blank auf den Zeitungsbericht im Boten vom 29.06. über eine Waldbegehung der SPD Feucht mit den Staatsforsten.

(Link bitte jeweils anklicken)

CL-Leserbrief

Ursprünglicher Artikel:

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Bayern: Großer Zuspruch für Demo der Bürgerinitiative „Für den Hauptsmoorwald“ bei Bamberg!

 Wir waren dabei: Eckhard Schulz, Prof. Dr. A. Skowronek und Claudia Blank von der Bürgerintitative „gegen die Waldzerstörung“ und als Vertreter der BundesBürgerInitiative WaldSchutz (BBIWS)

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Seit 2015 plant die Stadt Bamberg ein riesiges Industriegebiet im Hauptsmoorwald. Auf dem Gelände und angrenzenden Waldflächen der ehemaligen Munitionsanstalt Bamberg (MUNA) soll ein neuer Gewerbepark entstehen. Bei Umsetzung dieses Bauvorhabens wären Eingriffe im Hauptsmoorwald in der Größenordnung von ca. 74 ha erforderlich und eine Rodungsfläche etwa so groß wie 85 Fußballfelder, was aufgrund zunehmenden Flächenverbrauchs und massiver Umweltschäden durch Bodenversiegelung  für viele Bürger nicht mehr hinnehmbar ist! Die Rodungsmaßnahmen wären zusammen mit dem Projekt Weiden (Gewerbegebiet Weiden-West IV mit geplanten 65 ha Rodungen) derzeit die größten Rodungsprojekte in Bayern, bei denen wertvoller Waldboden zerstört und damit die Lebensgrundlage vieler Kleintiere und Pflanzen, darunter einige sehr seltene Arten, vernichtet werden würden. Die negativen Auswirkungen solcher Eingriffe auf  Luftqualität, Klima und Wasserhaushalt sind hinreichend bekannt.

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Mit einem laufenden Bürgerbegehren wehrt sich die Bürgerinitiative Für den Hauptsmoorwald unterstützt von der Bundesbürgerinitiative Waldschutz (BBIWS)  gegen das Vorhaben des Stadtrates und erfährt in der Bevölkerung eine überwältigende Unterstützung zur Rettung des Hauptsmoorwaldes. Die BBIWS reichte beim zuständigen Baureferat der Stadt Bamberg eine kritische Stellungnahme gegen die geplante Waldrodung ein.

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Die Einladung zur einer demonstrativen Waldbegehung mit Begleitprogramm am 08. Juli fand großen Zuspruch aus der Bevölkerung. Ca. 5oo Teilnehmer nahmen teil und unterstützten damit die Forderungen der Waldschützer, den Hauptsmoorwald als wertvollen Freizeit- und Naherholungsraum zu erhalten, alle Baumaßnahmen zu verhindern und die Regnerationsleistungen des Waldes für Mensch, Umwelt und Klima zu bewahren!

Mehr Infos unter: bi-hauptsmoorwald@t-online.de

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5 vor 12 Wanderung am 08.07. in Bamberg

Nach unseren ersten beiden 5 vor 12 – Wanderungen ist der nächste Termin zur Unterstützung der  BI für den Hauptsmoorwald vorgesehen, die sich intensiv gegen die Zerstörung des dortigen Waldes für ein Gewerbegebiet einsetzt.

Die Thematik der Bayern- und bundesweiten Flächenversiegelung beschäftigt immer mehr besorgte Bürger. Allein in Bayern wurden 2015 täglich eine Fläche von 25 Fußballfeldern zugebaut, Tendenz steigend. Selbst innerhalb der CSU bilden sich Gruppierungen, welche diese Landverschwendung kritisieren.

Tragisch wird es dann, wenn wie in Bamberg landschaftlich wertvolle Areale geopfert werden sollen.

Aus diesem Grund sind alle Unterstützer eingeladen, zusammen mit uns am So, 08.07. um 14.00 Uhr bei der Sonntagsspaziergang-Demo mit zu machen und sich für den Schutz des Hauptsmoorwaldes einzusetzen.

Folgenden Link bitte für Details anklicken:

FLYER Hauptsmoorwald Demo_web

Die Bundesbürgerinitiative (BBIWS) hat hierzu folgenden Brief an das Baureferat der Stadt Bamberg geschickt (Link bitte anklicken):

BBIWS Stellungnahme Bamberg Gewerbegebiet Hauptsmoorwald Bebauungsplanverfahren Nr 429


Teilnahme der BI Gegen die Waldzerstörung und BBIWS mit einem Stand am Nationalparktag in Bamberg am 09.06.2018

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Eckhard Schulz, Herbert Fahrnbauer, Claudia Blank von der (BI gegen die Waldzerstörung und BBIWS) und Silvia Roelcke (BBIWS) nahmen in Bamberg am Nationalparktag mit einem Stand teil.

Die BundesBürgerInitiative WaldSchutz (BBIWS) zeigte damit gemeinsam mit der bayerischen BI Gegen die Waldzerstörung zum zweiten Mal Flagge bei einer Veranstaltung des Vereins Nationalpark Nordsteigerwald in Bayern. Die BBIWS verteilte ihr brandneu als Broschüre mit reicher Bebilderung gedrucktes „Manifest zum Wald in Deutschland“, das mit einem Vorwort von Deutschlands bekanntesten Förster, Buchautor und Leiter der Waldakademie Peter Wohlleben versehen ist.

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Per Diashow wurden auf einem großen Flachbildschirm fortlaufend Bilder der aktuellen Waldwirtschaft mit den von ihr verursachten Wald- und Bodenschäden präsentiert.

Um die der BBIWS angeschlossenen Waldschützer des Hauptsmoorwaldes bei Bamberg, zu unterstützen, waren deren Unterschriftenlisten gegen ein dort geplantes Gewerbegebiet mit geplanten massiven Abholzungen ausgelegt.

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Auf dem Plakat Waldimpressionen, wie sie vielen noch aus der Kindheit vertraut sind…

… und heute sieht es in den öffentlichen Wäldern häufig so aus!

Höhepunkt der Veranstaltung waren die mit klaren Worten einen Nationalpark Steigerwald fordernden Reden des Vorsitzenden des BUND, Prof. Hubert Weiger, und des Vorsitzenden des LBV (Landesbund für Vogelschutz = der bayerische NABU), Dr. Norbert Schäffer.

Bei strahlendem Sonnenschein konnten sich die Besucher des Nationalparktags umfassend informieren.

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Die Vertreter der BBIWS und der BI gegen die Waldzerstörung standen allen Besuchern Rede und Antwort zu drängenden Fragen, konnten selbst neue Kontakte knüpfen und bereits bestehende vertiefen.

Die BBIWS überreichte den beiden Hauptrednern Prof. Hubert Weiger (BUND) und Dr. Norbert Schäffer (LBV), dem Waldreferenten des BUND Naturschutz Dr. Straußberger, dem Waldexperten von Greenpeace-München Volker Oppermann sowie vielen anderen Naturschützern ihr kritisches „Manifest zum Wald in Deutschland“.

Alles in allem ein gelungener Aktionstag für die Ausweisung des Nationalparks Nordsteigerwald und den Schutz unserer Wälder vor Raubbau!

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Besonders gefiel uns die Idee von beschrifteten gespannten Fähnchen, auf die Waldfreunde jeweils geschrieben hatten, warum ihnen der Wald wichtig ist.
Insgesamt war es ein bunter Tag mit vielen Eindrücken, Kontakten und Inspirationen. Wir freuen uns schon auf die Möglichkeit, am Tag der Regionen im Herbst dabeizusein. Beim diesjährigen Reichswaldfest im Juli, welches vom BN ausgerichtet wird, haben wir mit der BBIWS leider eine Absage bekommen. Umso wichtiger ist es uns, hier zeitnah mit Richard Mergner, dem Vorsitzenden des BN in Bayern und Nachfolger von Hubert Weiger ein Gespräch zu führen, wie wir einen gemeinsamen Nenner finden können.

Claudia Blank


 

Flächenverbrauch geht ungebremst weiter

Aber nicht nur im „fernen“ Bamberg besteht die Problematik der Flächenversiegelung, auch im benachbarten Wendelstein sind Rodungen für weitere Gewerbegebiete vorgesehen.

Stefan Pieger, seines Zeichens 1. Vorsitzender der BN-Ortsgruppe Wendelstein, hat im lokalen Magazin Meier folgenden Artikel veröffentlicht (Link bitte anklicken):

https://www.meier-magazin.de/article/flaechenverbrauch-geht-ungebremst-weiter/3746

 


 

Unser BI-Mitglied Herbert Fahrnbauer hat im Reichswaldblatt

folgenden Artikel über den Zusammenhang zwischen

Waldbewirtschaftung und Klimawandel verfaßt:

 

Bürgerinitiative „gegen die Waldzerstörung

 „Waldbewirtschaftung und Klimaschutz“

 Alle 4 Sekunden wird weltweit ein Wald von der Größe eines Fußballfeldes zerstört, und das in einer Zeit in der die verantwortliche Politik händeringend nach Lösungen sucht, um die im Pariser Klimaschutzabkommen vereinbarten Klimaziele – unter Berücksichtigung einer deutlichen Reduzierung des klimaschädlichen Kohlendioxids (CO2) – zu erreichen.

 Das renommierte Freiburger Ökoinstitut wurde von Greenpeace mit einer Umweltstudie beauftragt, deren Ergebnisse einen direkten Zusammenhang zwischen der Waldbewirtschaftung und dem Klimaschutz darstellen.

Dazu wurden 3 Szenarien in einem Computer Simulationsmodell abgebildet und bewertet:

  1. Basisszenario, d.h. die derzeitige Waldbewirtschaftung mit dem damit verbundenen Holzeinschlag wird wie bisher weitergeführt (siehe Bild 1);
  2. Holzszenario, d.h. die Waldbewirtschaftung wird nochmals intensiviert um damit die Holzausbeute deutlich zu erhöhen (Holzmenge und Häufigkeit des Holzeinschlags);
  3. Szenario „Waldvision“,h. eine ökologische Waldbewirtschaftung nach dem Lübecker Modell (Schutz ökologisch wertvoller Wälder, Bewirtschaftung der restlichen Wälder naturnah und ökologisch).

Wichtige Randbedingungen für die Durchführung dieser Studie waren in diesem Zusammenhang  die Ergebnisse aus den Bundeswaldinventuren von 2002 und 2012, der zugrunde gelegte Waldentwicklungszeitraum von 2012 bis 2102, sowie die Entwicklung des Holzvorrats, die Baumartenzusammensetzung und das Alter der Bäume (Stammdurchmesser).

Die Ergebnisse dieser Studie sind mehr als  bemerkenswert, denn sie zeigen, dass auf der Basis des Szenarios „Waldvision“ die erreichbare  CO2- Speicherkapazität der Wälder 3  mal so hoch wäre unter der Voraussetzung, dass diese ökologisch bewirtschaftet würden.

Fazit:Die Wälder hätten damit das Potenzial einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der vereinbarten Klimaschutzziele zu leisten. Die Voraussetzung dafür wäre aber ein Umdenken (Waldwende) in der aktuellen Bewirtschaftung mit dem Fokus weg von einem maximalen Holzertrag hin zu einer ökologischen und naturnahen Waldbewirtschaftung. Damit wäre man in der aktuellen Diskussion über die Luftschadstoffe CO2, NOx und Feinstaub einen entscheidenden Schritt weiter und dem Naturschutz sowie der Erholungsfunktion des Waldes würde auch Rechnung getragen.


 

Zum Abschluss dieser Aktualisierung noch ein höchst informativer

Artikel von unserem BI-Mitglied Claudia Blank über Waldameisen:

 

Waldameisen – bedrohte Helfer des Waldes!

Wir alle kennen Ameisen, sei es im Wald, auf der Wiese, im Garten oder auch im Haus. Aber die wenigsten Menschen kennen die Aufgaben der Tiere und das Zusammenspiel in der Natur. Leider scheinen auch die Waldameisen in den letzten Jahren im Zuge der modernen Forstwirtschaft immer mehr aus den Wäldern zu verschwinden.

Im Nürnberger Reichswald nahe dem Zellerbrünnlein gibt es einen Weg, der früher an zahlreichen Ameisenhügeln vorbei führte. Man nannte den Weg auch „Ameisenweg“, da sich dort ein Hügel an den anderen reihte. Jetzt gibt es dort noch einen Einzigen! (Siehe Fotos Claudia Blank privat), der unmittelbar neben einer Rückegasse liegt. Auch an diesem besagten Weg wurden in den letzten Jahren eng nacheinander systematisch Schneisen durch schwere Forstmaschinen geschlagen und der Waldboden verdichtet. Wenn man bedenkt, dass Waldameisen streng geschützt sind, stellt sich die Frage, wo all die Hügel hingekommen sind! Sollten diese tatsächlich überfahren worden sein, wäre dies nicht nur eine Untat, sondern auch strafbar. Normalerweise müsste ein Ameisenheger vor einer Durchforstung die Hügel professionell umsetzen. Ob dies geschehen ist, lässt sich allerdings bezweifeln.

Hier noch ein paar erstaunliche Fakten über Waldameisen.

Wusstet Ihr dass:

Ameisenköniginnen ca. 20 Jahre alt werden, sich in ihrem ganzen Leben aber nur einmal paaren?

Nur die Königin für Nachwuchs sorgt?

Arbeiterinnen 5-6 Jahre alt werden?

In Deutschland 111 verschiedene Ameisenarten vorkommen, aber nur 13 heimische Waldameisenarten auffällige Hügel bauen?

In einem großen Waldameisennest mehr als eine Million Arbeiterinnen leben können?

Aber eine Million Arbeiterinnen nur ca. 7 Kilo schwer sind?

Manche Waldameisennester nur eine Königin enthalten, andere jedoch mehrere hundert Königinnen?

Eine Waldameisenarbeiterin etwa das 40-fache ihres Eigengewichtes tragen kann?

Ein großes Waldameisenvolk an einem Tag bis zu 100.000 Beutetiere verzehren kann?

Mehr Informationen zu den faszinierenden Tieren von Ameisenhegerin Sandra Kraus aus dem Saarland unter:
https://www.schuetzt-den-pfaelzerwald.de/waldameisen-bedrohte-helfer

Unser Planet ist unser Zuhause, unser einziges Zuhause. Wo sollen wir denn hingehen, wenn wir ihn zerstören?

Dalai Lama, Interview mit Franz Alt, 2004